Leinenhose selber waschen

schnoerbli

Member
Habt ihr da Erfahrungen?

Ich habe hier eine Hose aus 100% Leinen, die ich im Sommer recht oft trage. Die Pflegesymbole empfehlen Trockenreinigung, aber das ist aus logistischen Gründen oft schwierig.

Wie würdet ihr die Hose waschen?
 
Ohne Garantie für Deine Leinenhose:

Ich wasche alle Leinensachen in der Maschine. Sogar meinen Leinenstrick-Pullover (den allerdings nur im sehr sanften Wollwaschprogramm.... sicher ist sicher).

Du kannst Deine Hose ja mal im kalten Wollwaschgang (auf linksgewendet mit geschlossenem Reißverschluss) waschen, ohne zu schleudern (oder wenn, dann nur ganz kurz angeschleudert). Das dürfte wohl die schonendste Art der "Handwäsche" sein. Die Hose würde ich danach unbedingt liegendauf dem Wäschestander trocknen, und nicht zu großer Hitze aussetzen (Sommersonne), bzw. auch nicht über die Heizungsrippen hängen.

Wie gesagt, alles ohne Garantie. Der Hersteller könnte die Angabe zur Trockenreinigung zur eigenen "Sicherheit" empfohlen haben... je nach Ausrüstung des verwendeten Leinenstoffes, kann die Hose durch's Waschen mehr oder weniger stark einlaufen, etwas krumpeln (mitunter kann nämlich der Hosensaum etwas wellig werden - ich weiß nicht, wie ich das näher beschreiben soll, aber vielleicht verstehst Du ja, was ich meine); gerade auch beim Trocknen über dem Heizkörper kann sich der Stoff unschön ausdellen / dehnen - nämlich genau da, wo die Heizrippen verlaufen.

VG, Jane
 
Wasche alle Leinensachen selbst daheim. Gehen beim Waschen ein bisschen ein und leiern beim Tragen dann wieder schnell auf die gewohnte Größe aus. Geht problemlos.
Denke auch nicht, dass die früher in Wäsche und Medizin verwendeten Leintücher alle nur trockengereinigt wurden :D
 
Das selbe, wie bei dünner Baumwolle:
gescheit flach streichen, weil es leicht knittert
Außerdem kann (sollte) Leinen auf der heißesten Stufe gebügelt werden.
Wenn man die Webung nicht verletzt, ist Leinen eigentlich widerstandsfähiger als Baumwolle.
 
Wir waschen unsere Leinen-Geschirrtücher und unsere Leinen-Bettwäsche bei 90°C, mit Schleudern.
Unsere Großeltern haben es mit ihrer Nacht- und Unterwäsche, Arbeitskleidung und tw. Trachtenstücken aus Leinen ebenso gemacht (ohne Schleudern, dafür wringen)
Bevor die (billigere) Baumwolle zur textilen Allzweckwaffe wurde, nahm Leinen diesen Platz ein. Kochen, schrubben, bürsten, wringen, mangeln, heißbügeln - alles kein Problem.

Volle Zustimmung!

Meine Tante und ich haben beide noch alte und sehr alte Leinen- und Baumwollstoffe von der Oma und Uroma. Diese alten Stoffe haben nicht die chemische Ausrüstung heutiger Stoffe, und sind auch besonders dicht gewebt, haltbar ohne Ende, und mit jeder Wäsche, bzw. über all die vielen Jahre weicher und schöner geworden.
Das würde ich nicht von allen Leinenstoffen behaupten, die heutzutage erhältlich sind. Das Geschirrtuch aus 100% Leinen, das ich bei Manufaktum gekauft hatte, hat sich in kurzer Zeit als Fehlkauf entpuppt. Bei meinen Kleidungstücken aus Leinen bemerke ich ebenfalls Qualitätsunterschiede... hinterher ist man eben schlauer.

[Bei den Baumwollstoffen haben Tante und ich - übrigens unabhängig voneinander - festgestellt, dass die ganz alten kühlend in der Wirkung sind, neuere hingegen nicht.]

Wenn Leinengewebe bei hohen Temperaturen tüchtig gewaschen würde, bevor Kleidung daraus hergestellt wird, hätte man nicht das Problem von hinterher geschrumpfter Kleidung mit evtl. welligen Säumen, etc. und bräuchte auch keine vorsichtigen Waschvorschriften herausgeben, mit denen sich die Hersteller absichern.

Den Leinenrock, den ich mir nähen lasse, gebe ich daher erst nach zwei intensiveren Wäschen in Auftrag. ;)

VG, Jane
 
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