Leder-Fein Pflegemittel

ndakota79

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Der Name Leder-Fein taucht hier im Forum ja hin und wieder auf, über seine Produkte kann man aber nur sehr selten etwas lesen. Benutzt die hier niemand?

Ich habe mir mal ein paar Produkte zum Testen bestellt, darunter den Schuhreiniger (soll ja etwa dem Burgol Schuhreiniger entsprechen, da Leder-Fein es für sie fertigt) und das Imprägnier-Spray. Das Spray ist eines der wenigen, die nicht in einer Treibgas-Dose kommen, sondern in einer Sprühflasche. Das finde ich schon mal sehr chic. Es soll laut Aufdruck nicht nur imprägnieren sondern mit seinen Ölen auch pflegen.

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Hab meine Treter jetzt eingesprüht, werde dann berichten.

Hat jemand schon aus eigener Erfahrung was zu dem Zeug zu sagen? Für mich als Laien machen die Inhaltsstoffe ja erstmal einen guten Eindruck. Positiv schon alleine, dass überhaupt der Inhalt aufgelistet wird, das scheint ja ansonsten bei Schuhpflegeprodukten verpönt zu sein. (Wo man sich auch mal die Frage stellen könnte, weshalb eigentlich, gibt es was zu verbergen?)

LG
 
Habe meine Raulederschuhe 2 mal mit dem Imprägnierer eingesprüht, dazwischen trocknen lassen.

Wasser perlt am Leder ab und sie sind beim Tragen gestern nicht schmutzig geworden, das Zeug wirkt also.
Ich hatte erst den Eindruck, dass es leicht verklebt. Aber die Fasern ließen sich ohne Probleme mit einer Kreppbürste wieder kämmen. Das Leder fühlt sich weich und samtig an, nicht verklebt oder hart.
Die Pflegewirkung lässt sich erst einmal natürlich schlecht beurteilen.
So weit bin ich zufrieden.

schuh-1.jpg
 
Natürlich habe die Schuhpflegemittelproduzenten etwas zu verbergen,
nämlich just die Inhaltsstoffe und ihr Know-how!

Das hat verschiedene Gründe wie zum Beispiel die Kopierbarkeit von Produktideen oder -eigenschaften.
oder die Möglichkeit zu unterbinden ihre Produkte ganz einfach nach zu machen;
denn dann wäre ihre lange Produktentwicklungs- und Testphase für die Katz und die damit verbundenen Kosten
nichts weiter als zum Fenster hinaus geworfenes Geld, und die Idee so gut wie geklaut.

Ein führender Hersteller müsste doch mit dem Klammersack gepudert sein,
der verrät wie er es hinbekommen hat, dass das Öl in seinem Produkt beispielsweise die Lederfasern
von Rauleder oder Nubuk gerade nicht verklebt oder
dass er ein Öl und einen Lederreiniger in einer Flasche abfüllt ohne das der Lederreiniger das enthaltene Öl angreift und trotzdem auf Öl basierende Flecken, nebst den auf Wasser basierenden aus dem Leder entfernt.

Ein wirklich einfaches Beispiel für die Geheimniskrämerei der Hersteller ist das enthaltene Lösungsmittel,
sei es jetzt in einem Schuhwachs oder in einer Schuhcreme - die allermeisten bekommen keine Schuhcreme
ohne Wasseranteil aber mit Lösungsmittel hin.
Ein Anderer wollte ein Hochglanzprodukt kopieren, aber so recht scheint ihm das nicht gelungen zu sein,
denn zwischen dem Original und der Kopie gibt es einen Unterschied wie zwischen Tag und Nacht,
und da ich beide schon oft genug verwendet habe, OK, die Kopie nur ganz wenig, da weniger gut & praktikabel.

Oder die Wachsmischung eines Schuhwachses in Kombination mit dem Lösungsmittel:
Die fertige Wachsschicht auf dem Schuh bleibt elastisch und bricht nicht so schnell wie bei anderen Herstellern,
die den Hochglanz und den relativ einfachen Auftrag nur via einem hohen Lösungsmittelanteil hinbekommen,
dafür aber viel billiger sind - nebst weiteren fehlenden Eigenschaften.

Im Endeffekt bezahlt der Kunde den ganzen Aufwand - angefangen mit der Produktidee, über die Konzeption,
die chemisch-physikalische Umsetzung, die Produktion der Prototypen-Produkte,
die lange Testphase mit der Weiterentwicklung und bis hin zum marktreifen Produkt - natürlich mit.

Dies, allgemein als Know-how bezeichnet, plus die verwendeten Rohmaterialien machen den Kaufpreis aus,
wobei die komplette, detaillierte Angabe der Inhaltsstoffe nichts anderes wäre als eine Anleitung zum Nachmachen, ein paar Kenntnisse der Produktionsabläufe und von Chemie voraus gesetzt.

Einfache oder niedrigpreisige Produkte würden oder werden wohl selten kopiert - teure dagegen liebend gerne.
 
Ein wirklich einfaches Beispiel für die Geheimniskrämerei der Hersteller ist das enthaltene Lösungsmittel,
sei es jetzt in einem Schuhwachs oder in einer Schuhcreme - die allermeisten bekommen keine Schuhcreme
ohne Wasseranteil aber mit Lösungsmittel hin.
Ein Anderer wollte ein Hochglanzprodukt kopieren, aber so recht scheint ihm das nicht gelungen zu sein,
denn zwischen dem Original und der Kopie gibt es einen Unterschied wie zwischen Tag und Nacht,
und da ich beide schon oft genug verwendet habe, OK, die Kopie nur ganz wenig, da weniger gut & praktikabel.

Oder die Wachsmischung eines Schuhwachses in Kombination mit dem Lösungsmittel:
Die fertige Wachsschicht auf dem Schuh bleibt elastisch und bricht nicht so schnell wie bei anderen Herstellern,
die den Hochglanz und den relativ einfachen Auftrag nur via einem hohen Lösungsmittelanteil hinbekommen,
dafür aber viel billiger sind - nebst weiteren fehlenden Eigenschaften.

Es gibt technische Mittel, die Zusammensetzung einer Substanz herauszufinden:

Gaschromatographen
Massenspektrometer
Infrarotdetektor

Wer glaubt, er könne die Zusammensetzung seines Produktes vor der Konkurrenz verbergen, ist ein Narr.
 
Damit ist der Herstellungsvorgang aber noch nicht bekannt, sondern bestenfalls die Inhaltsstoffe.

Zur eigentlichen Frage des Fadens mit dem Produkt habe ich noch keine Erfahrung gemacht. Wirkt es bei Rauleder farbauffrischend oder "nur" imprägnierend?
 
Damit ist der Herstellungsvorgang aber noch nicht bekannt, sondern bestenfalls die Inhaltsstoffe.

Zwei Produkte mit identischer Zusammensetzung werden sich gleich verhalten, völlig unabhängig vom Herstellungsprozess. Entscheidend ist das Endergebnis in der Tube, der Dose oder dem Glas.
 
Das bezweifle ich.

Naturgesetze sind Naturgesetze. Natürlich kann man ihre Geltung bezweifeln aber ist das plausibel?

Ist die chemische und physikalische Zusammensetzung gleich, macht es keinen Unterschied, ob die Komponenten von hundertjährigen Jungfrauen bei Vollmond oder von einer Maschine zusammengerührt wurden.
 
Das ist doch kein Naturgesetz. Bei der industriellen Fertigung gibt es so viele Möglichkeiten. Ein Beispiel: Ein Messer aus dem selben Werkstoff Cr Ni 18/10 kann völlig unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Das haben die Chinesen in den letzten Jahren bewiesen. Da hat man gerne alles mögliche kopiert. Das Ergebnis kennen die meisten von uns. Jetzt allmählich erkennt man, dass es nicht nur die bloße Zusammensetzung eines Produktes ist. Es steckt halt doch mehr hinter einem Produkt. Auch die reinen physikalischen Eigenschaften (z. B. Werkstoffhärte) sagen über ein Produkt nichts aus.
 
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