Kleiner Riss im Leder - Was tun?

Piper

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Er ist nicht groß, doch fällt mein Blick immer wieder drauf: Ein kleiner Riss am Hinterriemen / Einfass (keine Haftung für die Bezeichnung).
Seht selbst.
A)Selber reparieren - wie geht das?
B)Zum Schuhmacher bringen - was wird er machen?
C)Einfach lassen - wird der Riss wohl größer?
 

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Hallo Piper mein Freund,

ich würde den Schuh zum Schuhmacher geben, mit der Anweisung, die obere Naht mit einem reißfesten Nylonfaden zu verstärken. Für den Rest dürfte etwas Schuhcreme im Farbton braun ausreichen.

Zudem solltest du das Oberleder mit etwas Saphir Renovateur einlassen, um es zu nähren und dadurch wieder etwas flexibler (dehnbarer) zu machen.

MfG
 
@Piper: Egal was Du oder ein Schuhmacher unternimmt, die Stelle wird leider sichtbar bleiben.
Die Frage ist, wie sehr sichtbar und wie sehr es Dich stört.
Typischerweise entstehen solche Risse, wenn das Leder trocken ist und übermäßig Kraft angewendet wurde.
Es handelt sich auch nicht um eine offene Naht, sondern um einen echten Riss.
Eine aufwändige Prozedur wäre, den gesamten oberen Rand neu mit einem Ledereinband einzufassen. Das muss dann bei beiden Schuhen erfolgen und lohnt sich nur bei entsprechend gutem Zustand und wertigen Schuhen.
Nadel und Faden funktioniert natürlich immer, sieht aber, mit Verlaub sch.... aus.
Was ich selbst noch nicht versucht habe mir aber vorstellen könnte, dass es Abhilfe bringen kann, ist die schadhafte Stelle mit Flüssigleder auszufüllen, da dieses im Unterschied zu Klebstoff flexibel ist und nicht (so schnell) bricht. Könntest Du mal mit einem versierten Schuhmacher drüber sprechen.
Ansonsten bleibt nur die Option, sich mit der schadhaften Stelle zu arrangieren, diese farblich anzugleichen und die Schuhe vorsichtig anzuziehen, um den Riss nicht weiter zu vertiefen.
Nähen würde ich nur, wenn die Stelle durch den Hosensaum üblicherweise vollständig verdeckt ist.
 
Jetzt eine ganz verwegene Idee:

Es gibt diesen tollen Kleber "Shoe Goo". Unter den Skatern war das früher der Renner. Ein elastischer, durchsichtiger Kleber. Hat durchgerockte Turnschuhe noch zusammengehalten.
Ich nutze den heutzutage, um bei Superga-Schuhen, die schief abgelatschte Sohle an der Hacke auszubessern und kannso noch einen Sommer aus den Schuhen herausholen. Auch bei Wanderschuhen hilft er.

Damit vorsichtig den Riss füllen, mit einem Eiswürfel (damit schmiert der Kleber nicht, weil er an Eis/Wasser nicht haftet) schön glattstreichen.
Somit ist der Riss einigermaßen farblos gefüllt, der Kleber ist flexibel und verhindert, dass der Riss größer wird.

Die Idee steht und fällt damit, wie sauber man das hinbekommt. Und ob man an Church's mit Kleber herumwirken möchte.


Nachtrag 1: Mir ist aufgefallen, dass gleiche Risse am anderen Schuh ansatzweise auch auftreten. Habe dann meinen Schuhlöffel untersucht und der drückt genau in die Kanten rein. Drecksteil. Ging sofort in die Tonne. Ab jetzt das lange Ding von Ikea - ist besser geformt.

Nachtrag 2: Gerade gesehen, Shoe Goo gibt es nicht mehr so einfach, aber Alternativen sind Uhu Max Repair Extrem und Pattex Repair Extrem (bombastische Namen).
 
Wir können ja mal vergleichen, wer mehr Veröffentlichungen zum Thema Schuhpflege hat ; - )

Zu dem Beitrag von @Newton - den ich nur vorsichtig gesagt als irrwitzig beschreiben möchte- lässt sich nur folgendes sagen:
Wie soll denn bitte Flüssigleder an so einer Stelle den Riss zusammen halten??? Spätestens beim ersten An- und Ausziehen des Schuhs, ist es mit dem Flüssigleder dahin. Das kann dir auch der nicht versierte Schuhmacher sagen.

Außerdem ist klar zu sehen dass die Naht defekt ist. Diese muss nachgestochen werden (mit einem reißfesten Faden) und dem Riss zu schließen, zumindest aber zu stabilisieren.

MfG

Mein Lieber,
ich schrieb man könnte das mal mit einem Schuhmacher besprechen.
Mein Junge, nichts für ungut, Du bist ein Jurastudent, der scheinbar viel liest. Da passen Interessen und Studienrichtung durchaus zusammen. Nur lesen und kopieren alleine reichen eben nicht. Ich habe von Dir, mein Junge, noch keine persönlichen praktischen Beispiel gesehen.
Wenn Du diese aufweisen kannst, dann bekommst Du auch ein Schäufelchen und ein Eimerchen und darfst mit in den Sandkasten.
Klugscheisserei mag im Jurastudium ausreichen, das mögen andere beurteilen, nicht aber im echten Leben.
 
Also muss ich jetzt einen Riss in einen Schuh laufen und diesen vernähen bzw. vernähen lassen, um den Tipp geben zu dürfen, dass eine gerissene Naht neu vernäht werden sollte?

Warum du in deinem ersten Beitrag sagst, dass das scheiße aussieht, müsstest du mir auch mal erklären.
Ein guter Schuhmacher wird wohl in der Lage sein, ein farblich passendes Garn auszuwählen und die alten Einstiche zu treffen.

Aber wie wäre es denn damit:
Die Naht am oberen Rand erneuern und den restlichen Riss dann mit Flüssigleder füllen. Durch die Stabilisierung des Risses druch die neue Naht, hält dann auch das Flüssigleder.

Könnte man sich darauf einigen ?!

MfG
 
Die Schadstelle nähen und optisch korrigieren lassen scheint mir am plausibelsten. Bevor man das hier lange diskutiert einfach mal nen Fachmann drauf gucken lassen.

Ein Klebstoff müßte nicht nur die Schadstelle verschließen, sondern auch am Leder dauerhaft haften. Dafür muß man eine hinreichend große Fläche benetzen. Es gibt Klebstoffe, die das leisten, z. B. seam grip, aber wegen des Materialauftrags wird es nicht unauffälliger.
Seam grip kann ich uneingeschränkt empfehlen, allerdings scheint mir kleben hier nur die zweitbeste Lösung zu sein.

Grüße an die Füße!
 
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