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Warum geht die Einlage der Shibumi-Krawatten nicht bis zur Spitze, sondern hört früher aus?
Das ist nicht auf Shibumi-Krawatten beschränkt, viele gute Hersteller haben das im Programm. Es ist eine Machart, die ein leichteres Tragegefühl und einen organischeren Fall des Stoffes zur Folge hat. Ich will nicht sagen, dass das ein generelles Qualitätsmerkmal ist (bei Kaufhauskrawatten findet man es wg. des etwas höheren Aufwands nicht, das ist schon richtig), es hängt auch vom jeweiligen Stoffgewicht, evtl. der Zahl der Faltungen und dem Inlay ab, ob eine ungefütterte oder eine möglichst mit der gleichen Krawattenseide gefütterte Spitze die bessere Wahl ist.
 
Wovon schreibst Du eigentlich, und was hat die Krawatteneinlage, engl. inlay, mit dem normalerweise
vorhandenen Futter zu tun, welches sind dabei die guten Hersteller und was ist bitte eine Kaufhauskrawatte
und was ein organischer Stofffall?
 
Gemäß der Devise "reduce to the max" ist das Weglassen des bei Urban normalerweise vorhandenen Futters sowohl bei der Krawatte wie auch beim Sakko mit einer Preiserhöhung verbunden. Statt mit ordentlicher Sprezzatura die Einlage sichtbar unten raushängen zu lassen, wird sie bei Shibumi vorher abgeschnitten, was eine lappige Spitze hinterlässt, die irrigerweise als Qualitätsmerkmal angesehen wird. Andere Hersteller wie Vanda Fine Clothing haben dieses Prinzip ebenso übernommen und verlangen sogar noch mehr Geld für diese unnötige Handrollierung. Positiv ist allerdings, dass ungefütterte Krawatten auf Höhe des männlichen Rettungsrings nicht so stark auftragen...
 
"Wovon schreibst Du eigentlich, und was hat die Krawatteneinlage, engl. inlay, mit dem normalerweise
vorhandenen Futter zu tun, welches sind dabei die guten Hersteller und was ist bitte eine Kaufhauskrawatte
und was ein organischer Stofffall?"

Hier passt der Spruch "Schuster, bleib bei Deinen Leisten" echt am besten... @bluesman528, oder? :cool:
 
Positiv ist allerdings, dass ungefütterte Krawatten auf Höhe des männlichen Rettungsrings nicht so stark auftragen...
Wahrscheinlich mag ich das deswegen. :) Ich denke, eine Wool Challis oder Kaschmir-Krawatte mit gefütterter Spitze würde unten rum so dick ausfallen, dass sie keiner tragen mag. Aber das trägt wohl keiner außer mir. ;)

Deswegen sage ich ja: Es hängt von Gesamtvolumen und -gewicht der Krawatte ab. Niemand ist gezwungen, das zu kaufen, bei Cappelli und Marinella kann man sich das bestellen, wie man es möchte. Und bei mir auf den Krawattenbügeln ist das Verhältnis zwischen Untipped und Self-Tipped etwa 1:1.
 
Kann mich nur anschließen, hat absolut nichts mit der Qualität zu tun. Ist eben ein Stilmittel.
Ich denke es kommt zur Zeit auch gut an, da fast nirgends mehr Krawatten Pflicht sind und so ganz ohne Einlage und Futter in der Spitze wirkt das Ganze doch etwas sprezziger.
Der Flatterlook muss aber nicht jedem gefallen. Mir fehlt oft das Volumen, eine 7 Fold hätte wohl mehr davon. Auch die durchdrückenden Kanten empfinde ich als störend.
Aber wie gesagt, vielen gefällt's!
 
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