Immer Anzug, oder auch mal Kombination?

Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
Das Thema kam mir heute morgen in den Sinn, als ich bei YouTube stöberte und einige Videos zu Herrenausstattern und Co. entdeckte. Muss es immer ein Anzug sein, oder ist eine (passende) Kombination eigentlich gleichwertig im Sinne der Formalität? Ganz ehrlich, je mehr ich darüber nachdenke, desto interessanter finde ich den Gedanken mal öfter eine ordentliche Kombination zu tragen, statt eines Anzugs. Selbstverständlich ginge bei gegebenem Anlass an einem Frack oder Smoking kein Weg vorbei, aber selbst im Geschäftsleben sollte eine Kombination möglich sein. Wahrscheinlich wird das aber in den Kleiderordnungen großer Unternehmen untersagt?!? Schon wieder ein Pro-Argument für das Unternehmer-Dasein…

Wie sehen Sie das? Tragen Sie öfter eine Kombination? Und wenn ja, zu welchen Anlässen?
 
Ich trage oft(öfter als Anzüge) Kombinationen uns mag sie auch sehr gerne.

Allerdings ist mMn selbst eine konverstative und ruhige Kombination, wie z.b. aus Flannelhose und Blazer, niemals so formell wie ein dunkelblauer oder grauer Anzug, mit hellen Baumwollanzügen ist es natürlich etwas anderes.

Ob man im Geschäftsleben Kombination tragen kann hängt, wie immer, von Beruf, Stellung, Firma usw. ab.
 
Andreas Gerads schrieb:
Ozelot schrieb:
Allerdings ist mMn selbst eine konverstative und ruhige Kombination, wie z.b. aus Flannelhose und Blazer, niemals so formell wie ein dunkelblauer oder grauer Anzug, mit hellen Baumwollanzügen ist es natürlich etwas anderes.
Das “fürchte” ich auch…

Ich denke aber trotzdem, dass es sehr viele Anlässe gibt eine Kombination zu tragen.

PS: Habe gerade gesehn, dass ich mich verschrieben habe, meine natürlich “Konversative”.
 
Ich trage gerne einmal eine schöne Kombination. Als Unternehmer bin ich da (glücklicherweise) auch nicht so gebunden. Sehr gut geht ja immer ein blauer Blazer mit grauer Tuchhose. Dazu hatte ich letztlich noch eine dünne Strickjacke, ein blaues Hemd mit Haikragen und eine karierte Wollkrawatte an. Falls man natürlich bei einer Bank oder einer Unternehmensberatung ist, hat man hier leider deutlich weniger Auswahl. Ich persönlich empfinde eine gut zusammengestellte Kombination als Bereicherung meiner Garderobe.
 
Blauer Blazer und graue Tuchhose ist sicherlich die klassischste Kombination. Die Italiener tragen dazu oftmals noch einen roten Pullover und Wildleder-Schuhe (braun) - eine sehr sehr schöne Farbenkombination!

Den Gedanken einer Strickjacke finde ich in Bezug auf eine Kombination auch sehr gut, Dieter Kuckelkorn trug während unseres Interviews auch eine. Das ist nicht nur an kalten Tagen optimal, sondern es lockert das Gesamtbild auch auf.
 
Wildleder-Schuhe finde ich dazu auch sehr schön! Vor allem dann, wenn Sie knöchelhoch sind und die Hose schmal geschnitten. Ich habe auch schon einmal mit einer ganz dünnen Steppweste in schokoladenbrau (von Proidee) experimentiert. Die habe ich mit einem karierten (braun/schwarz/blau) Sakko mit Lederbesatz, einem blauen Hemd, einem passenden Seidenschal und einer Cordhose kombiniert. Ist jetzt natürlich nicht 100% Business-tauglich, sieht aber super aus.
 
Bei “Kombination” kommt bei mir immer eine gewisse Urlaubsstimmung auf - passend zum wunderbaren Wetter heute. :)
 
Um die Frage zu beantworten, bin ich noch einmal zurückgekommen …

Bei Kombinationen bin ich stets etwas unsicher und wage mich nur an konservative Farbkombinationen. Gerne und oft kombiniere ich z. B. eine schwarze Hose zu einem zweireihigen weinroten Sakko, welches mal zu einem Boss-Anzug gehörte, dessen Hose aber schon lange über den Jordan gegangen ist. Ich empfinde das als besonders förmliche Freizeitkleidung; im Geschäftsleben würde ich das so nicht tragen, bei einem Restaurantbesuch hingegen schon. (Immer wieder gerne trage ich auch verschiedene Sakkos zu blauen Jeanshosen. Aber das gehört dann m. E. eindeutig in den Bereich Freizeit, und da bin ich mir auch nicht sicher, ab das unter den Begriff “Kombination” fällt.)
 
Zum Glück kann ich beruflich tragen, was ich möchte, auch wenn ich an meinen "formeller Dreiteiler-Tagen" komisch angeguckt werde.

Spannender finde ich oft aber "Kombinationen", v.a. im Winter, wo einem die Welt mit Tweed, Cord, Babycord, Kaschmir noch viel weiter offen steht als im Sommer mit Leinen oder Seide-Beimischungen.

Häufig wird man in gekonnten Kombinationen besser, stilsicherer und abwechlungsreicher gekleidet sein als der deutsche Durchschnitts-gegenüber, der seinen 400-Euro-"Maßanzug" täglich bis zur Zerstörung immer gleich aufträgt.
 
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