Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
Heute Nachmittag stieß ich auf eine Hose mit verstellbarem Bund, Jesper Ploug hatte bei Facebook einige Bilder veröffentlicht. Keine große Sache möchte man denken (insbesondere die Älteren unter uns), allerdings muss ich gestehen, dass mir ein verstellbarer Bund bisher selten begegnet ist. Meine Charles Tyrwhitt Chinos haben z.B. keinen (und ich habe viele Chinos), aber das ist ach Klassen unter dem was Herr Ploug vorgestellt hat.

Die Idee eines verstellbaren Hosenbundes gefällt mir immer mehr, insbesondere da mein Gewicht über das Jahr immer etwas schwankt und solche eine Hose das natürlich auffängt - im Gegensatz zu einem festen Bund. Tolle Sache!

Bei manchen Herstellern sind diese Details wahrscheinlich ganz normal, oder wie hier in der Maßkonfektion individuell vereinbar - mir kam es bisher einfach noch nicht so oft unter...
 

Anhänge

  • 28365_125374194146750_100000225101178_326228_3332641_n.jpg
    28365_125374194146750_100000225101178_326228_3332641_n.jpg
    80,8 KB · Aufrufe: 205
Zuletzt bearbeitet:
Fast alle meine MTM-Anzüge habe einen verstellbaren Bund. Für mich hat diese Art Hosensaum mehrere Vorteile: Ich spare mir die Verwendung eines Gürtels, den ich in der Vergangenheit häufig auf Reisen vergessen habe und dann neu kaufen musste. Außerdem trägt die fehlende Gürtelschnalle nicht auf (ähnlich wie beim Smoking).

Hier in England ist diese Art Hosenbund selbst bei RTW-Kleidung recht häufig anzutreffen, allerdings weniger mit Knöpfen als vielmehr mit einem "Tab", einem Metallring, durch den ein Stoffstreifen geführt ist. Damit kann man durch Zug den Sitz der Hose stufenlos verstellen. Die Maßschneider, mit denen ich bisher Bekanntschaft gemacht habe, empfehlen allerdings Knöpfe, weil offenbar die Tabs bei häufigem Gebrauch ausleiern.

Der Cutter bei Norton & Sons trug bei meinem letzten Besuch an seiner sehr körpernah geschnittenen Hose beiderseits drei Knöpfe aus schwärzlichem Perlmutt, was mir sehr gut gefallen hat.
 
Das gibt es auch bei den Anzügen von "RL-Purple Label". Ich finde es gut. Was ich optisch gewöhnungsbedürftig finde, ist die fehlende Gürtelschnalle, wenn man ein Sakko anhat. Sieht dann immer aus, als hätte man den Gürtel vergessen. Obwohl die Hosen dann vorne anders anders aussehen, oder?
 
Obwohl die Hosen dann vorne anders anders aussehen, oder?

Üblicherweise findet man die "side adjusters" bei englischen Ausstattern. Diese schnitten traditionell die Hose hoch, so dass sich der Hosenbund oberhalb der Hüfte befindet. Schon dadurch sieht die traditionelle englische Hosenfront anders aus als kontinentale Hosen. Außerdem verwenden englische Schneider -falls Bundfalten gewünscht sind- "forward pleats", also Falten, die sich nach innen öffnen. Auch das trägt zu einem unterschiedlichen Erscheinungsbild bei. Mich persönlich stört das Fehlen einer Gürtelschnalle überhaupt nicht, im Gegenteil mag ich das flach anliegende Jackett bei Anzügen mit solchen Hosen.
 
Habe side adjuster an deutschen Produkten noch nie gesehen. Ich habe welche an Anzughosen von Bladen, Magee's, Rodex (Knopf) und Maitland (Zipper!). Sind nützlich zur Grobanpassung in Kombination mit Hosenträgern.
 
Ich lasse meine Hosen fast ausschließlich mit "side-adjusters" anfertigen; Tunnelbund ist auch nicht schlecht, aber von der Funktion her nicht annähernd vergleichbar.

Die Ästhetik von Gürteln zu Anzügen mag sich mir nicht erschließen. ME wird die Einheit, die bei einem Anzug Hose und Sakko bilden (sollen), dadurch unnötig gestört.
 
Ich kann auf den ersten Blick keinen Unterschied zwischen den beiden Varianten erkennen. wer klärt mich auf?
 
Oben