bluesman528
Ruhrpotthanseat
Um das hier mal auf die Sache zurück zu führen, auch wenn das den aktiven Forumsmitgliedern klar ist: Zunächst mal weil Herr Ploug sich selbst als "Made to Measure Service" bewirbt und als solcher auch hier im Forum in den vergangenen Jahren schon erwähnt wurde. Das ist Maßkonfektion, nicht Maßschneiderei.Jeder legt seine Maßstäbe woanders an. Woher wollen Sie wissen, das wir keinen Maßanzug haben ? Darf ich fragen, ob Sie vom Fach sind ? Was macht bei Ihnen einen guten Schneider aus ?
Der Unterschied ist einfach: Ein Maßkonfektionsanbieter geht von einem Musteranzug in einer Konfektionsgröße aus und notiert dann beim Aufmessen Abweichungen bis zu einer gewissen Maximalgröße, die eben das Maßkonfektionssystem hergibt. Diese Abweichungsmaße nebst der Konfektionsgröße gibt er dann an eine externe Fabrik, die dann daraus ein modifiziertes Einzelstück industriell anfertigt (quasi ein Konfektionsteil mit der Stückzahl 1), das dann einmal anprobiert und ggfs. vor Ort am fertigen Teil etwas nachkorrigiert wird.
Ein Maßschneider nimmt die Maße absolut und erstellt daraus ein völlig freies Schnittmuster ohne eine Konfektionsbasis. Daraus näht er dann typischerweise komplett von Hand den Anzug, der dann in mehreren Anproben in unterschiedlichen Fertigungszuständen schrittweise optimiert wird.
Wo erkennen Sie Ihren Herstellungsprozess wieder?
Mit dem Wort Maßanzug offensiv zu werben ist auch für Maßkonfektionsanbieter möglich und üblich, weil der Begriff nicht geschützt ist. Man kann mit Maßkonfektion einen gut sitzenden Anzug bekommen (und auch einen angenehm zu tragenden, wenn z.B. statt einer aus der einfachen Konfektion bekannten verklebten Innenkonstruktion des Sakkos eine lose vernähte verwendet, wie es die klassische Schneiderei vorgibt). Aber man wird nie die Feinheiten eines echten Maßanzugs erreichen, weder in Machart noch in der Passform im Detail. In Deutschland gefertigte, handwerklich hergestellte Maßanzüge vom Schneider fangen etwa bei 3.000,- bis 3.500,- plus Stoffpreis an.