Hallux Valgus beim Mann?

Wasuffeen

New Member
Hey,

ich bin neu hier im Forum und suche euren Rat (sorry, wenn es nicht ganz in den Bereich hier passt). Ich hab seit geraumer Zeit Probleme beim Laufen und teilweise höllische Schmerzen im Fußbereich. Ich dachte zuerst, dass es von der Ferse ausgeht und sich durch den ganzen Fußbereich zieht. Ich habe letztens mit einer Freundin darüber gesprochen, sie meinte, dass es auch ein Hallux Valgus sein kann. Ich dachte, dass tritt nur bei Frauen auf, die High Heels oder so tragen. Hat jemand Erfahrungen damit? Wie verläuft die OP? Wie lange bin ich krank geschrieben?

Danke schon mal für eure Hilfe...
 
Hey,

ich bin neu hier im Forum und suche euren Rat (sorry, wenn es nicht ganz in den Bereich hier passt). Ich hab seit geraumer Zeit Probleme beim Laufen und teilweise höllische Schmerzen im Fußbereich. Ich dachte zuerst, dass es von der Ferse ausgeht und sich durch den ganzen Fußbereich zieht. Ich habe letztens mit einer Freundin darüber gesprochen, sie meinte, dass es auch ein Hallux Valgus sein kann. Ich dachte, dass tritt nur bei Frauen auf, die High Heels oder so tragen. Hat jemand Erfahrungen damit? Wie verläuft die OP? Wie lange bin ich krank geschrieben?

Danke schon mal für eure Hilfe...
--> Orthopäde
 
Die angeborenen Varianten treten auch bei Männern auf. Ein Hallux Valgus ist leicht zu erkennen, den kann man nicht übersehen. Von einer Operation kann ich nur abraten. Meine Mutter hat sich nie davon erholt und blieb für den Rest ihres Lebens gehbehindert. Sie musste Automatik fahren, weil sie das Kupplungspedal nicht mehr durchtreten konnte.

Geh zum Orthopäden. Der wird feststellen, welches Problem tatsächlich vorliegt.
 
Danke für die Antworten.
Also ich war heute mittag gleich beim Arzt und habe mich informiert. Der Orthopäde hat gesagt an einer Hallux Valgus OP führt kein Weg vorbei. Einlagen oder Schiene würden da nicht helfen - es wäre eine Frage der Zeit bis man operieren müsse. Wobei er auch meinte dass sich die Methoden enorm verändert hätten. Mittlerweile gäbe es keine Drähte oder Platten mehr, sondern man fixiere den Knochen mit einer speziellen Magnesium Schraube: https://www.magnezix.de/ Die wäre das wohl - Gabs die Methode bei deiner Mutter auch schon @Lumpenbub?

Würde mich mal interessieren.
Nach der Hallux Valgus OP müsse ich noch ein wenig an Krücken gehen und auch Nachts eine Schiene tragen, aber nach einem halben Jahr sollte das gut sein.Kann das jemand bestätigen?
Ich kanns gar nicht glauben, das klang alles so optimistisch beim Arzt.
 
Was du so ironisch meinst, kann man leider tatsächlich oft bestätigen: Ärzte sind i.A. gut in der Diagnose. Und gut in der Ausführung, zB OP-Techniken.

Dazwischen stehen einige Entscheidungen, bei denen sie nicht gut abschneiden: Wahl der Therapie, der OP-Form, operieren oder nicht, therapieren oder nicht? Warum? Weil man zum einen dafür Daten braucht. Daten, die es in der Medizin noch selten in ausreichendem Maße gibt; Daten, die Ärzte oft gar nicht kennen - und falls sie sie kennen, oftmals nicht richtig interpretieren können. Stichwort evidenzbasierte Medizin, Stichwort Statistikkenntnisse.

Zum anderen unterliegen sie biases, Beeinflussungen, die ihre subjektive Erfahrung formen, haben sie keine Daten zur Hand. Und zu guter Letzt handeln sie nicht immer so, wie es, nehmen wir an, sie wüssten um die korrekte Entscheidung, konsequent wäre. Weil sie sich absichern wollen (defensive Medizin), oder andere Anreize haben als primär das Wohl des Patienten.

Ich behaupte, dass der Stilmagazin-Leser überdurchschnittlich gebildet ist und Zugang und Fertigkeiten hat, um Informationen zu suchen und zu filtern. In dem Fall rate ich jedem solchen, sich zu informieren. Es gibt unabhängige Quellen (Cochrane Collaboration), man kann mit Vorwissen selbst Studien suchen.

Hier ist ein wie ich finde hochinteressantes Video aus einer Ärztefortbildung an der Charité, in dem man einerseits Metawissen mitbekommt, um selbst gute Entscheidungen zu treffen. ZB in punkto Vorsorgeuntersuchungen. Und andererseits sieht, auf welchem Niveau Medien, Ärzte falsch informieren oder selbst falsch informiert sind. https://www.youtube.com/watch?v=zdOBJW2zlKU

Ich würde also genau das tun: Eine Diagnose holen, vor aufwändigeren Therapien sowieso eine Zweitmeinung. Aber vor allem Eigeninformation, sobald die Diagnose relativ sicher erscheint.
 
(Video beginnt, wenn ich mich recht erinnere, recht trivial, wird dann aber spannend und praxisrelevant für alle Ü35).
 
Mein Post und das Video beschäftigt sich damit, dass dem in den angesprochenen Phasen nicht so ist.
 
Dass Gigerenzer kein Mediziner ist und zwei, drei Behandlungen nicht so beschreibt, wie sie üblicherweise beschrieben werden, ändert nichts an den Fakten und führt nicht dazu, das Video kritisch zu werten - wieso sollte es?

Die subjektive Erfahrung, egal ob bei OPs oder allgemein Behandlungen, ist trotz großer Fallzahl völlig unsystematisch, sowohl unsystematisch gewonnen als auch interpretiert, und damit einer ganzen Reihe von biases unterworfen. Wenn dich das interessiert, ist sicher der Bestseller Kahnemans "Langsames Denken, schnelles Denken", mit vielen Beispielen aus der Medizin, Finanzwelt, Technik ein guter, wenn auch etwas trocken geschriebener Überblick. https://www.amazon.de/Schnelles-Den...=UTF8&qid=1530827553&sr=8-1&keywords=kahneman
Schöner zu lesen ist das Buch eines anderen Verhaltensökonomen, Dan Ariely: https://www.amazon.de/Denken-hilft-...827746&sr=1-1&keywords=predictably+irrational
Aus einem TED-Vortrag von ihm ein Experiment mit Orthopäden, das klarmacht, wie fundamental das Verhalten, auch von Profis mit viel Erfahrung, durch solche biases beeinflusst wird: https://youtu.be/9X68dm92HVI?t=555 (ich empfehle das ganze Video, ist diesmal deutlich kürzer und unterhaltsamer).

Nochmal: es sind nicht die Fähigkeiten in der Durchführung, die problematisch sind. Wie du sagst, führen Ärzte häufige Behandlungen ...häufig durch. Die Fehlerrate ist dabei gering (obwohl immer noch viel zu hoch, weil im Gegensatz zu anderen Branchen in der Medizin noch kein effektives Fehlermanagement existiert). Es geht um die Beurteilung, ob eine Therapie oder Nicht-Therapie, oder welche Therapie wie effektiv ist. Das mag bei chirurgisch-orthopädischen Therapien manchmal offensichtlicher sein (Fraktur --> Ruhigstellung), aber die ersten evidenzbasierten Erkenntnisse zur Knie-Arthroskopien vor paar Jahren und nun zu Wirbelsäulen-OPs haben die Fehlerhaftigkeit der subjektiven Erfahrungen und Meinungen auch vieler orthopädischer Chirurgen klar aufgezeigt.
 
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