Guter Zweitfüllfederhalter gesucht

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Da hast du aber in den letzen 10 Jahren einiges verpasst. Letztes Jahr hat Daimler erst umgestellt und bezieht die Achsteile für Sprinter und LKW aus China. Fast 60% der Teile für VW kommen aus China, mittlerweile liefern die sogar Kabelbäume. Das Auditing haben die in der Hälfte der Zeit geschafft wie die deutschen Anbieter, die Kosten sind 30% geringer und die Qualität besser.

Solange Europa, und insbesondere die Deutschen, weiterhin der Meinung sind, der Nabel der Welt zu sein und es nicht nötig zu haben, auch mal wieder was zu tun, sondern sich stattdessen lieber auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen, werden sie irgendwann morgens wachwerden und feststellen, das Sie ausgestorben sind.

Und bevor jetzt wieder das Gezeter losgeht: Sicher haben die Chinesen vieles noch nicht drauf, in vielen Bereichen gibt es noch immens viel Aufholpotential und in einigen Bereichen mangelt es an Qualität. Und ich rede auch nicht von der Entwicklung von Nischenprodukten mit Stückzahlen von <1000. Im Bereich der Industriegüter haben sie in den letzen 10 Jahren so immens aufgeholt. das einem Angst werden kann. Und man darf nicht vergessen, wir haben 50 Jahre Vorsprung. Noch..
 
Was hat denn die chinesische Näherin davon, wenn sich Europäer Caruso statt SuSu kaufen?

Nichts. Aber ihr wird auch nicht aktiv geschadet.
Zumal ein gerade die chinesische Bekleidungsindustrie aufgrund des bei uns hergestellten race to the bottom jetzt schon in weiten Teilen massive Probleme hat, da andere wie hier schon erwähnt noch billiger sind, d.h. im Zweifelsfall steht die spätestens in ein paar Jahren sowieso wieder auf der Straße. Hab neulich von einem großen chinesischen Schuhfabrikanten gehört, der dabei ist seine kompletten Fabriken nach Afrika zu verlagern. Andere werden folgen.
Es gibt heute schon massive Arbeiter-Unruhen in China aufgrund der Massenentlassungen v.a. in der (lokal getriebenen) Stahlindustrie. Vermutlich wird die Bekleidungsindustrie (aus anderen Gründen) einen ähnlichen Weg nehmen. Es spricht mE nichts dafür, dass dort eine nachhaltigen Industrie aufgebaut wird.

Was meinst du denn woher Teile für Porsche, VW und Audi kommen, ach ja 100% Made in Germany. :rolleyes:

Nein, aber bis auf irgendwelche C-Teile im Cent-Bereich bzw. Zulieferprodukte für Zulieferer kommt da soweit mir bekannt auch nix aus China bzw nichts von chinesischen Herstellern. Tatsächlich ist es so, dass die Hersteller ihre Lieferanten bitten (read zwingen) mit ihren Werken den Werken der OEMs zu folgen, so kenne ich es zumindest von zahlreichen deutschen Mittelständlern. In China dann gezwungenermaßen als joint venture mit lokalem Partner, aber das komplette know-how kommt von hier.

E.@proteus Ja aber sind das "echte" Chinesen, oder die üblichen JVs. Und von den 60% Bezug, wie viel landet da in D/Europa? VW zB verkauft einen Großteil in China, natürlich kaufen die auch entsprechend da. So oder so: Den chinesischen Bosch gibt es noch (!) nicht.
 
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Entschuldige, aber das ist kompletter Bullshit.
Gerade in der europäischen Automobilindustrie geht ohne chinesische Lieferanten nichts mehr, aber überhaupt gar nichts.

und die machen es nicht einmal ungeschickt. Angefangen haben sie mit groben Teilen, dann kamen Formteile dazu, später Anbauteile und Felgen, Innenausstattung und Elektronik.
Wo es hapert ist Design, Motorbau. Getriebe- und Fahrwerkentwicklung und das Zusammenbringen all dieser Teile. Noch. Derzeit basteln sie lustige Fahrzeuge zusammen, die aber billig und im asiatischen Markt erschwinglich sind. Und lernen beständig.

Über die Japaner haben wir Anfang der 70er mit Ihren komischen Karren, den bunten Elektroartikeln und miesem Design auch gelacht. Wach wurden wir erst, als die Hälfte der deutschen Traditionsunternehmen in diesen Bereichen pleite oder von den "Japsen" gekauft waren.

Und natürlich verscherbeln wir, aufgrund der unternehmerfeindlichen Struktur, das Tafelsilber. Das Unternehmen, das die Verschlüsselungskomponenten für die Handys der Regierung herstellt, ehemals Tochter von EADS, ist an einen chinesischen Investor verkauft worden, weil sich in Deutschland kein Käufer fand. Das die BAFA und das BSI komplett gepennt haben, versteht sich von selbst. Dafür mussten wir die Kugelhaufentechnologie verschenken, weil wir ja keine bösen Atomkraftwerke mehr bauen dürfen. Das machen, sehr erfolgreich, die Franzosen. Und die Polen stellen fleissige Tschernobyl Reaktoren an der deutsch-polnischen Grenze auf.
 
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Du sagst es ja selbst, das Niveau der Japaner in den 70er oder 80ern. Es existiert kein relevanter Tier-1-Supplier. Chinesische OEMs sind hier unverkäuflich. Etc. Das ist doch genau was ich meinte bzgl. Qualität. Und natürlich sieht das in einigen Jahren ganz anders aus. So wie die Chinesen bspw. die deutsche Solarindustrie platt gemacht haben.

Wobei Autos ähnlich wie Elektronik sowieso ein Fall sind, wo der Kunde keine echte Wahl hat. Im Gegensatz zu Bekleidung oder Lebensmitteln beispielsweise. Das ist mE aus Konsumentensicht interessanter.
 
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Daher kommen dann auch solche Aussagen
Er schrieb ja vom Schriftbild und Schreibkomfort und da ist die Aussage vollkommen richtig. Auch wenn ich grundsätzlich einen Pelikan M200 nicht mit einem Lamy 2000 oder Pilot Capless vergleichen würde. Aber ein weiches Schreiben mit gutem Tintenfluss bekommst Du auch bei einem günstigen Füller.


Das ist genauso als würde man sagen die digitale Seiko für 20€ kann von der Leistung und der Zuverläsigkeit locker mit einer Rolex mithalten.

Beide zeigen schließlich die Zeit an und die Batteriebetriebene Seiko wohl auch genauer.
Diese Aussage stimmt doch auch. Eine günstige Seiko Automatik kann genauso genau laufen und haltbar sein wie eine Rolex. Den Mehrpreis zahlst Du für andere Dinge.



Um noch etwas sinnvolles beizutragen. Ein hochwertiger Füller hält ein Leben lang. Er benötigt vielleicht alle 10 bis 15 Jahre mal ein paar neue Dichtungen aber einen echten Verschleiß gibt es nicht.

Deshalb macht es in meinen Augen keinen Sinn sich einen günstigen Zweitfüller zuzulegen.

Naja, der Safari Lamy meiner Frau hält jetzt auch über 20 Jahre und macht keine Anzeichen irgendwie auseinander zu brechen, noch braucht er neue Dichtungen o.ä. Andererseits habe ich einen Montblanc aus den 80ern, der mittlerweile einen Riss am Griffstück hat.

Ebenso habe ich auch alte Schulfüller aus den 50ern, die noch tadellos funktionieren.

Preise oder vermeintliche Hochwertigkeit sagen meiner Meinung nach bei Füllern nichts über die Haltbarkeit aus. Ein günstiger Füller kann genauso haltbar sein wie ein teurer.

Ebenso gibt es so gut wie keine Verschleißteile bei modernen Füllern, selbst die Dichtungen der alten Lamys aus den 50ern halten bis heute noch. Wenn es bei alten Füllern Verschleißteile gibt, dann meistens beim Tintensack oder bei der Korkdichtung im Kolben.

Abgesehen davon macht ein Zweitfüller natürlich Sinn, genauso wie es Sinn macht mehr als eine Krawatte zu besitzen oder mehr als eine Uhr.
 
Er schrieb ja vom Schriftbild und Schreibkomfort und da ist die Aussage vollkommen richtig. Auch wenn ich grundsätzlich einen Pelikan M200 nicht mit einem Lamy 2000 oder Pilot Capless vergleichen würde. Aber ein weiches Schreiben mit gutem Tintenfluss bekommst Du auch bei einem günstigen Füller.

Keiner der drei ist in meinen Augen ein hochwertiges Exemplar.

Naja, der Safari Lamy meiner Frau hält jetzt auch über 20 Jahre und macht keine Anzeichen irgendwie auseinander zu brechen, noch braucht er neue Dichtungen o.ä. Andererseits habe ich einen Montblanc aus den 80ern, der mittlerweile einen Riss am Griffstück hat.

Das bestreitet ja niemand, aber auch wenn ein Lloyd 20 Jahre halten würde würde ich trotzdem einen C&J (setz ein was dir gefällt) vorziehen.
Die normalen Montblancs ab Mitte der 80ger sind mit vorsicht zu genießen. Ausnahmen sind die 149ger und 147ger.
Der 147ger, auch Traveller genannt, wäre dann auch meine Wahl wenn es wie Proteus sagte in ein Land ohne Tintenfaß geht. Ausserdem schreibt der als einziger auch im Flugzeug, zumindest soweit mir bekannt ist.

Abgesehen davon macht ein Zweitfüller natürlich Sinn, genauso wie es Sinn macht mehr als eine Krawatte zu besitzen oder mehr als eine Uhr.

Hochwertige Füller sind für mich nicht aus Plastik. Das ist sicher individuell, aber die Haptik eines Celluloid Füllers ist für mich unübertroffen. Dazu kommt das geringere Gewicht und die fantastischen Farben.
Ob man nun Gummi, Holz, Metall oder Plastik vorzieht ist wie gesagt individuell.
Weiches schreiben ist im Übrigen kein Ausdruck von Qualität, die meisten weich schreibenden Federn haben Probleme anzuschreiben wenn das Papier zu glatt ist. Eine Feder die für mich in frage kommt ist flexibel und passt sich an. Solche Federn allein liegen schon mal bei 300€ bis 400€. Und ja ich habe schon Federn für diesen Preis tauschen lassen. Es gibt auch von Hand eingestellt Federn von zb Sailor wie die Naginata Cross Emperor oder solche die einen sehr eigenen Charakter haben wie eine Naginata Togi. Ganz hervorragende Federn gibt es auch von Pelikan aus den 60gern bei den 400derter Modellen. Heute kann man mit Glück (bzw Gedult und Probieren) bei einem 800derter oder 1000der eine Finden.
Und nein es gibt keine Kaweco, Lamy oder Pilot die auch nur ansatzweise mit einer solchen Feder vergleichbar ist. Wer so etwas behauptet hat noch nie mit einer wirklich erstklassigen Feder geschrieben.
Ob man für so ein Erlebnis das Geld ausgeben will bleibt jedem selbst überlassen. Manchen reicht ein Deichmann Schuh und andere wollen einen Handeingestochenen. Die Unterschiede sind genau so groß.

So hat jeder seine Vorlieben die einen tragen Rolex und schreiben mit einem Kaweco, ich trage Seiko und schreibe mit einem Füller der mir Freude macht.
 
Was ist eigentlich an dem Wort "Zweitfüllfederhalter" so missverständlich?

Wenn ich nach Nigeria oder Mexiko muss, lass ich die Rolex ebenso zuhause wie den Montblanc. Und der Kaweco Sport schreibt ebenfalls im Flugzeug. Auch so ein Mumpitz aus der Zeit des inkontinenten Kabinendrucks.

Wie du richtig schreibst, ist es eine Frage des persönlichen Anspruchs. Und da muss man manchmal die Mitte finden zwischen Optimum und praktikabel.
 
Was ist eigentlich an dem Wort "Zweitfüllfederhalter" so missverständlich?

Mag sein das es in solchen Ländern sinnvoll ist, da ist deine Erfahrung größer als meine. Bei mir war der 147ger vor etwa 20 Jahren der dreißigste+ Ist ein Solitair Doue und wenn er weg wäre, wäre das sicherlich blöd aber auch kein Beinbruch.
 
So bäbäbäm:

Ich habe mir jüngst im neuen Lamy Flagshipstore noch einen Drittfüller gegönnt. Der ist aber so quietschebunt, davon kriegt ihr kein Photo - das wäre schlecht für meinen Ruf hier.

Toller Laden übrigens, voll mit Touristen :eek:

Und jetzt weiter im Ring.
 
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