Fußbekleidung als Gast in Wohnung

[Hartgeld-Ronny]

Hallo zusammen,

welche Fußbekleidung tragt ihr, wenn ihr euch als Gast in fremden Wohnräumen aufhaltet?

Bringt ihr Hausschuhe mit, wenn ja, welche, tragt ihr eure Straßenschuhe oder lauft ihr auf Socken? Gibt es für diese Situation Stilregeln?

Danke und Grüße

 

[lawyered]

Mal aus der anderen Perspektive: Ich habe für meine Gäste Hotelschlappen zuhause (gibt es in großen Packungen bei eBay).

 

[lst08]

Das kommt darauf an, wie der Hausherr es hält. Trägt der Hausherr seine Schuhe im Wohnbereich, trage ich auch meine Schuhe.
Bietet mir der Hausherr Hausschuhe an, verstehe ich das als Hinweis meine Straßenschuhe abzulegen. Zumindest gebietet es für mich die Höflichkeit, nicht einfach mit Straßenschuhen in eine fremde Wohnung zu laufen. Praktisch ist es doch meist so, dass der Gastgeber entweder Hausschuhe anbietet, sich aus den Umständen ergibt die Schuhe auszuziehen oder der Gastgeber erklärt man könne seine Schuhe gern anbehalten.
In meinem Zuhause trage ich wahlweise Hausschuhe oder Socken.

 

[Hartgeld-Ronny]

Ja, wenn Gästeschuhe vorhanden sind, löst sich das Problem auf. Jedoch ist dies nicht immer der Fall und oft ist ex ante unbekannt, ob Gästeschuhe bereitgestellt werden.

 

[Tryphon Tournesol]

Aus Gründen der Höflichkeit und der Rücksicht betrete ich fremde Wohnungen grundsätzlich nicht ohne Erlaubnis mit Strassenschuhen, auch wenn meine Strassenschuhe in aller Regel sauber sind. Erhalte ich also keine Erlaubnis und auch keine Schlappen oder dergleichen, stellt sich nur noch die Wahl, in Socken durch die Wohnung zu laufen, was ich nicht so gerne mache, oder eigene Hausschuhe mitzubringen. Möchte man für alle Fälle gewappnet sein und nicht in Socken oder Strümpfen rumlaufen, führt man seine Hausschuhe sicherheitshalber einfach immer mit sich.

 

[Ahab]

Ich würde Gäste (fast) nie auffordern, Ihre Schuhe abzulegen. Nach meiner Erfahrung gilt dies in Deutschland (anders als in Japan) als kleinbürgerlicher Habitus. (Bourdieu lässt grüßen.)

 

[Luhmichel]

Und mir kommt keiner mit Straßenschuhen in die Wohnung. Also ziehe ich meine bei anderen Leuten auch aus, notfalls dann halt nur auf Socken.

 

[lst08]

Ich würde Gäste (fast) nie auffordern, Ihre Schuhe abzulegen. Nach meiner Erfahrung gilt dies in Deutschland (anders als in Japan) als kleinbürgerlicher Habitus. (Bourdieu lässt grüßen.)

Ich kenne deine Ansicht aus großen Häusern, mit einem "Gäste und Besuchsbereich" im Erdgeschoss und allen privaten Räumen in anderen Fluren/ Stöcken.
Da die meisten Menschen wohl keinen "herrenhausähnlichen" Lebensstil mehr pflegen, sondern das private Heim viel mehr zum persönlichen Rückzugsort geworden ist, halte ich die "kleinbürgerliche" Variante durchaus für Zeitgemäß.
Zumal viele von uns Plebs wahrscheinlich ganz ordinär in Innenstadt-Wohnungen wohnen.

 

[Ahab]

Ich kenne deine Ansicht aus großen Häusern, mit einem "Gäste und Besuchsbereich" im Erdgeschoss und allen privaten Räumen in anderen Fluren/ Stöcken.
Da die meisten Menschen wohl keinen "herrenhausähnlichen" Lebensstil mehr pflegen, sondern das private Heim viel mehr zum persönlichen Rückzugsort geworden ist, halte ich die "kleinbürgerliche" Variante durchaus für Zeitgemäß.
Zumal viele von uns Plebs wahrscheinlich ganz ordinär in Innenstadt-Wohnungen wohnen.

Vermutlich ist dies die historische Quelle meines Eindrucks. So bleibt die Frage, ob man einen (groß)bürgerlichen Lebensstil auch ohne großbürgerliche Ressourcen weitgehend aufrecht zu erhalten sucht.

Natürlich kann es jeder in seiner Wohnung halten, wie er möchte. Wer von seinen Gästen das Ablegen der Schuhe verlangt, sollte aber -- zumindest wenn draußen nicht gerade Schneematsch herrscht -- mit einer ähnlichen Einschätzung seines Haushalts rechnen, wie bei der Benutzung von Schonbezügen auf dem Sofa.

 

[Andreas Gerads]

Ich kenne deine Ansicht aus großen Häusern, mit einem "Gäste und Besuchsbereich" im Erdgeschoss und allen privaten Räumen in anderen Fluren/ Stöcken.
Da die meisten Menschen wohl keinen "herrenhausähnlichen" Lebensstil mehr pflegen, sondern das private Heim viel mehr zum persönlichen Rückzugsort geworden ist, halte ich die "kleinbürgerliche" Variante durchaus für Zeitgemäß.
Zumal viele von uns Plebs wahrscheinlich ganz ordinär in Innenstadt-Wohnungen wohnen.

Ich denke das trifft es sehr genau