Faire Produktion?

UrbanPrius hat gesagt.:
Hab mir die Liste der Mitgliedsunternehmen angeschaut und dachte erst "ah super, keine der großen Marken dabei, vielleicht taugt das Label ja was." Doch dann sah ich Takko auf der Liste. Da taucht die Frage auf, wie schafft es ein Unternehmen, dass so billig verkauft (nicht ganz auf kik Niveau aber doch sehr billig) auf diese Liste?

Google spuckte dann u.a. das hier aus: http://www.fabeau.de/news/takko-fashion-made-in-chinesischen-gefangnissen/

Einzelfälle soll man nicht überbewerten, aber Takko und FairTrade klingt erstmal erklärungsbedürftig.
Zum Vergrößern anklicken....

Danke für den Link, das klingt in der Tat beunruhigend. Wie weit man jetzt generell die Arbeit der der FWF anders bewerten muss.. fraglich. Bislang schienen die eigentlich eine ganz gute Reputation zu haben, man wird sehen wie man darauf reagiert.
 
Immer gut: Ein Hauptproduktionsstandort in einem Land mit akzeptablen Arbeits- und Umweltschutzgesetzen. Falls produziert für Markt X am Standort Y und vollendet/designed Z = gaaanz schlecht.

Zu Takko & Fair Wear Foundation:
"Between 2000 and 2008, FWF’s funding was divided fairly evenly (17-22%) across the following sources: member companies, ..." wiki

so geht das :cool:
 
Nur weil ein Hersteller des fertigen Kleidungsstuecks in Deutschland oder einem anderen Hochlohnland liegt heisst noch lange nicht, dass das Kleidungsstueck vollstaendig aus fairer Produktion stammt. Hier mag zwar das Zusammennaehen des Anzugs, etc. fair sein, aber was ist mit den Webern des Stoffes, den Herstellern der Knoepfe und Garne? Oder um noch tiefer zu gehen, den Wollproduzenten?

Andererseits kann man auch fragen: Wie fair ist es nichts aus Entwicklungslaendern zu kaufen und in kauf zu nehmen, dass die dortigen Arbeiter ueberhaupt nichts mehr bekommen?
 
Zu dem Thema hatte sich Grupp mal in irgendeiner Talkrunde geäußert. Er versucht drauf zu achten, ist aber eingeschränkt. Man kann nicht überall vor Ort sein und muss sich ggf. auf Zertifikate verlassen.
Diesen Fair-Gedanken auf irgendeinen streunenden Ziegenhirt irgendwo in irgendwelchen Bergen runterzubrechen halte ich auch für wenig zielführend.
 
Mäntel aus FairTrade / Europe?

Derzeit bin ich noch auf der Suche nach Mänteln aus Fair Trade und/oder made in Europe. Wenn jemand Tipps hat, gerne.
 
Falke ist leider nicht mehr (nur) made in Germany

Auf Seite 1 habe ich Falke zu "made in Germany" gerechnet. Das stimmt leider so nicht mehr. Falke produziert inzwischen auch die teuersten Strümpfe nicht mehr unbedingt in Deutschland. Aussage des Kundenservices:

Die Strümpfe werden aber in unseren FALKE eigenen Werken in Schmallenberg, Dorfchemnitz, in Portugal, Tschechien,… produziert.

Wir bieten keine Zukaufartikel aus China oder Bangladesch an.
Zum Vergrößern anklicken....

Googelt man dann, was der Kundenservice unter dem "..." versteckt hat, so kommen als weitere Produktionsstandorte unter anderem Serbien und Südafrika hervor.

Das heißt nicht, dass dort unfair produziert wird, aber ein deutscher Produzent ist Falke somit nur noch teilweise. Ich finde es sehr schade, dass man solche Informationen fast nie transparent mitgeteilt bekommt, sondern immer mühevoll erffragen und ergoogeln muss.

Eine Alternative für eine Strumpf-Produktion, die wirklich noch in DE Arbeitsplätze schafft könnte Albert Kreuz sein.
 
Altes Thema aber wichtiges Thema. Zwischen dem letzten Beitrag und dem heutigen Tag sind bestimmt noch 20 gute Hersteller und 5 bekannte nachhaltige und faire Modemarken entstanden. Ich bin großer Fan von ArmedAngels und Hessnatur. Weitere Marken die mir gefallen sind Dr Bronners, E.A. Seawear, Ekn Footwear, Engel Sports, Ethletic, Ferm Living, Haikure, Jonny´s, Kavat, La Botte Gardiane, Mandala, Oak. Ich hoffe das der Trend weiter steigt und das faire Kleidung irgendwann zur handelsüblichen Kleidung wird! Es fehlt bei den meisten einfach das Bewusstsein um nachzuvollziehen wie Kleinbauern oder Hersteller unter dem Druck großer und gewinnmaximierender Unternehmen leiden.
 
Faire Produktion würde ich mir, wie viele andere, ebenfalls wünschen. Leider sehe ich nicht den Hauch einer Chance dass sich so etwas auf dem breiten Markt durchsetzen wird.

Sei dies von der moralischen oder finanziellen Seite beachtet, so wird es keinen Unterschied bringen. Wir leben in unseren Landen vom Wohlstandsgefälle. Nur weil wir 50€ mehr für den Pullover zahlen kommt beim Bauer deshalb trotzdem kaum mehr ein Euro zusätzlich an.

Was ist denn auch fair? Eine Bezahlung nach unserem Niveau in Nord-Indien? Oder ist die heimische Produktion sogar besser und wir kaufen gar nicht erst beim günstigen Produzenten?

Transparenz wird auch heute noch nicht erreicht, weshalb ich noch immer meine Zweifel an der Seriösität solcher Unternehmen habe.

Ich wünschte es wäre anders, aber ich weiß auch nicht wie man sinnvoll seine Vertriebs- und Einkaufswege offenlegt, ohne sein Unternehmen zu gefährden.

Einfach nur vertrauen weil es das Marketing so gerne hätte werde ich auf jeden Fall nicht.
 
Um antworten zu können musst du eingeloggt sein.
Oben