Euer liebstes Smart Casual Outfit

Das ist so eine typische Frage wie: welches Bier ist das Beste.

Danke für deine ausufernde Antwort. Meine Frage hatte aber einen semantisch unterschiedlichen Unterton: Welches Bier schmeckt euch am besten?

Mir ist die Vermischung von ideologischen, gesellschaftlichen, politischen und sartorialen Ansichten bewusst. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass hier eine vollkommen objektive Antwort kommen wird. Ich kann ein Bild von mir im Anzug hier hochladen, und zwei unterschiedliche Personen werden unterschiedliche Vorschläge geben. Geschmäcker sind verschieden, sartoriale Ansichten unterschiedlich. Dennoch gibt es gewisse Grundregeln des guten Stils, welche von der Mehrheit befürwortet wird. Und genau für diesen habe ich mich in diesem Forum angemeldet und frage euch nach euren Einschätzungen.

Merkst du etwas? Vielleicht suche ich genau diesen Diskurs. So bin ich beispielsweise auf einen spannenden Artikel verwiesen worden. Wollte ich bekehrt werden? Nein. Wollte ich bekehren? Nein. Wollte ich Inspiration bekommen? Ja. Wollte ich eine Belehrung über die Sinnhaftigkeit meiner Frage? ;-)


Im satorialen Kanon sind bsp. schwarze Schuhe zur Chino natürlich ein NoGo. Eine Chino ist Freizeitkleidung, der schwarze Schuh der Businessschuh par excellence. Kein Mensch käme auf die Idee, im Geschäft eine Chino zu tragen und am Wochenende schwarze Oxfords ( ausser zu einer gesellschaftlichen Abendveranstaltung ) Das gilt aber am ehesten für angelsächsische Länder, in Italien sieht das anders aus.
Heute spielt das kaum noch eine Rolle, in Deutschland sowieso nicht. Hier bist du schon gut gekleidet, wenn du im Sommer überhaupt geschlossene Schuhe trägst.

Danke! Nach solchen Informationen suche ich!

Persönliche Vorlieben lasse ich außen vor, da ich sehr offen bin. Ich habe meine ersten Ideen genannt, bin aber eben noch sehr am Anfang meiner Auswahl, sodass ich vor allem auch nach Inspiration suche. Und da bin ich noch nicht beim Schuhmodell oder gar bei der Marke angekommen.

Mein Umfeld? Ich denke, dass ich mich danach nicht richten sollte. Zudem ist dieses stark wechseln. Habe vor einem Monat in London gewohnt, bin gerade im japanischen Kapitol und die nächste Station in einigen Monaten wird im hohen Norden Skandinaviens sein.

Dennoch, ein herzliches Dankeschön an alle die Antworten bisher!
 
Werter nyktalgia, das ist mir nun doch zu hypothetisch und abgesehen davon in der Argumentation auch eine Spur zu arrogant. Schade, hatte interessant begonnen, aber theoretisch-hypothetische Fragestellungen sind meines Erachtens bei einem Thema, welches von der praktischen Anwendung lebt, nicht zielführend.
Im Übrigen lebt ein Forum von der gemeinsamen Grundhaltung der Teilnehmer, Wissen und Erfahrungen zu teilen. Sie hingegen scheinen die, heute leider häufig anzutreffende Haltung zu vertreten, dass der Zweck darin besteht, für sich ein Maximum herauszuholen und selbst nichts zu investieren.
Ich verabschiede mich daher aus dieser Diskussion und vom Austausch mit Ihnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dröseln wir diesen "akademischen" Ansatz mal auf.

Wenn das Umfeld, in dem man sich bewegt, egal ist, können wir uns diesen ganzen Aufriss sparen. Dann geht man einfach im Frack in die Disco und im Blaumann zur Aufsichtsratssitzung. Wenn man einen Kredit möchte, reichen die Badelatschen und den Pfarrer empfängt man im Tanktop mit kurzen Shorts.
( Ich weiss um das Totschlagsargument, ja aber. Soll hier nicht Thema sein. )

In jedem Umfeld, sei es privat oder beruflich, gibt es einen Konsens, dem man sich anpasst, bewusst oder unbewusst. Wer im ultracoolen roten Samtanzug auf seinem Job bei der Bank aufläuft, dessen Karriereaussichten dürften überschaubar sein. Der Hinweis, das ist der letzte Schrei auf Londoner Laufstegen dürfte den Chef wenig beeindrucken. Also habe ich die Wahl zwischen arbeitslos und umziehen. Es mag Ausnahmen im Promillebereich geben.

Dann haben wir so sartoriale "Größen", die Image und Meinung machen. Steve Jobs trug ewig das Gleiche, deswegen sah er auch immer gleich beschissen aus.
Mal abgesehen davon, daß es eine Unverschämtheit ist, bsp. zu einem festlichen Empfang in Rolli und Jeans zu kommen, das ist nicht Uniform, das ist idiotisch. Marketing halt.

Bleibt also die Frage, was "man" trägt. Zu den satorialen Basics, den althergebrachten Kombinationen und den ToDos gibt es hier zahlreiche Beiträge, im Internet Millionen Seiten und Tausende Bücher. Jedes Tierchen findet da sein Plaisierchen, seien es Ivy, Mods, Popper, Film Noir Fans, Herr der Ringe Leser oder Ausserirdische vom Planeten Ork.

Was ich trage, ist wiederum etwas völlig anderes. Muss ich jetzt Rauhleder Chukkas tragen, weil "man" das so macht, obwohl sie mir nicht gefallen, ich blöd darin aussehe oder sie einfach nicht zu mir passen? Ist mein Ivy Look ohne Seersucker Sakko unvollkommen, für das ich keine Verwendung habe, weil ich in Grönland arbeite?

Wie gesagt, ich trage keinen braunen Anzüge, weil sie mir nicht stehen. Dennoch gibt es tolle braune Anzüge und auch Männer, die darin gut aussehen. Warum sollte ich also darüber reden oder mir Gedanken machen? Diese Diskussion, die du auftust, haben wir hier im Monatsrhythmus, sie führt zu nichts.

Die Fragestellung in dieser Form ist bestenfalls unsinnig, böswillig idiotisch.
Anregungen kann man sich zuhauf holen, sei es im Internet, auf der Straße oder
in EH.

Daher noch einmal, was erwartest du? Einen Einkaufsleitfaden? Einen Einkaufsberater? Eine mehrseitige Analogie über die Ausnahmen der Regel?
Ich bin raus.
 
[...] Nichtsdestotrotz kann eine künstliche Knappheit der Kleidungsauswahl in meinen Augen dazu führen, sich auf das Wesentliche und damit auf eine höhere Qualität zu fokussieren.

Die vehemente Ablehnung Deiner Frage ist im Wesentlichen hierin begründet. Wenig und hochwertig entspricht keineswegs der Forenphilosophie, im Gegenteil. Der klare Schwerpunkt ist möglichst schnell, möglichst billig und möglichst viel. Qualität ist dabei eher eine Nebenbedingung und definiert als "etwas besser als Standard-Kaufhausware". Klar gibt es Ausnahmen von den Shoepassion/Thyrwitt/Suitsupply-Bulimiekunden, aber selbst da wo auf Qualität wert gelegt wird, wird gerne sehr viel konsumiert - egal ob billigst über Gebrauchtware oder teuerst mit Vollmaßkleidung. Mit dieser Frage rüttelst Du also an den Grundüberzeugungen der meisten Foristen, daher die Ablehnung.

Dies vorab, ist es natürlich recht einfach möglich sich eine schlanke Geraderobe zusammenzustellen. Und auch durchaus sinnvoll, wenn man z.B. viel unterwegs ist. Dafür reichen vermutlich 2 Hosen, 2 Jacken, 1 Mantel, 2 Anzüge (+bei Bedarf 1 Smoking), 4 Paar Schuhe, 2 TShirts, 1 Badeshorts, 2 Sweater, 7 Hemden (2x7 bei Waschfaulheit), 7 Undies/Socken (ggf. 2x7) und fertig. Wie genau das dann ausgestaltet ist: Geschmacksache. Das wird Dir aber keiner sagen, da die Idee hier eher ist, möglichst jedes denkbare Kleidungsstück im Schrank zu haben. Persönlich finde ich Deinen Ansatz äußerst sympathisch und versuche es ähnlich zu halten.
 
Ich teile deinen Ansatz zur Bewertung des Minimalismus.
Aber - mal abgesehen von deinem typischen Beißreflex gegen SuSu usw. - mit der Beantwortung hast du den Ansatz des Fragestellenden doch direkt ad absurdum geführt.

DU brauchst vielleicht das, was du aufgezählt hast.
Wer braucht einen Mantel, wenn er zwei Jacken hat? Wer trägt denn überhaupt noch Mantel. Braucht der Student mit Öko Freundeskreis 2 Anzüge? Was ist mit Sweatshirts, Sneakern, T-Shirts? Nur 2? Wenn man die täglich trägt?
Wofür Badeshorts, wenn man nicht schwimmen geht? Keinen Pyjama? Warum nicht? Kommt man denn mit 2 Hosen aus? Und wenn ja, welche: Jeans, Chino, Flanell?

Du siehst, ganz so einfach ist es nun doch nicht.
Und ob deine anderen Vorhaltungen immer so stimmen? Wenn ich an den Aufschrei der Entrüstung ob meines chinesischen Billigfüllers denke.
 
Ist doch ok, ich kenn den Typen doch nicht. Gesamtanzahl der Kleidungsstücke bleibt aber immet mehr oder weniger gleich. Tausch halt den Mantel gegen andere Oberbekleidung für den Winter (als Côte-Bonze brauchst Du natürlich keinen mehr :p), streiche einen Anzug und mach daraus eine weitere Hose und ein weiteres Oberteil, streiche 5 der 7 Hemden und nimm dafür TShirts, etc.pp. So schwer isses nun nicht, da muss man sich auch nicht künstlich dumm stellen. (Und überhaupt, wenn die "Dumme Frage, völlig unbeantwortbar"-Fraktion größer wäre, würden wir immer noch alle in Höhlen wohnen und Baströckchen tragen)
 
Ich wollte mich eigentlich zurückhalten, aber jetzt gebe ich doch nochmal meine Meinung weiter:
Die Ausgangsfrage ist nach einem "uniformellen" Smart Casual Outfit.

Dafür gibt es farblich zwei Grundmuster, die da heißen grau / weiß / blau / braun in den Kombinationen:

1. blaues Sakko, weißes / hellblaues Hemd, graue Hose, braune Schuhe

2. graues Sakko, hellblaues oder weißes Hemd, blaue Hose, braune Schuhe

Das ist aus meiner Sicht alles, was es in der Grundausstattung benötigt. Will man das erweitern, immer noch Smart Casual, dann kämen hinzu:

Beige farbende Hose, meinetwegen noch eine bordeauxfarbene, Hemden nicht nur uni, sondern auch kariert und / oder gestreift, Sakkos nicht nur UNO, sondern auch Karos, etc., Schuhe dann meinetwegen auch schwarz und in verschiedenen Ausführungen.

Fehlt irgendetwas? Andernfalls ist die Frage für mich damit nicht nur hypothetisch, sondern auch ganz praktisch beantwortet.

Ach ja,und natürlich das passende Einstecktuch nicht vergessen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher noch einmal, was erwartest du? Einen Einkaufsleitfaden? Einen Einkaufsberater? Eine mehrseitige Analogie über die Ausnahmen der Regel?
Die meisten Antworten hier helfen mir sehr gut weiter. Manche helfen zwar nicht weiter, amüsieren mich jedoch.


Danke!

@güntherkastenfrosch: Ja, ähnliche Zahlen habe ich auch für die verschiedenen Stücke angesetzt. Ich bin momentan noch unentschlossen darüber, ob es wirklich ein "Capsule-Wardrobe", bei dem alles kombinierbar ist, oder eine Festlegung auf auf eine Farbwahl für jegliche Stücke (mit eventuell leichter Variation der Ausführung) sinnvoller ist.

@Newton: Danke für den Beitrag! Ja, die hypothetische Antwort für die Mehrheit der Forennutzer könnte für mich zur praktischen Antwort werden. Ich möchte euch keinen Minimalismus aufzwingen, mich interessiert eure minimalistische Garderobe im Gedankenexperiment jedoch sehr.
Darf ich (als Neuling) die Frage in den Raum stellen, warum das blaue und das graue Sakko nicht zur jeweils gleichen Farbe der Hose kombiniert werden? Wäre dies "zu viel" von einer Farbe oder würde dies dadurch, dass beide Teile nicht aus dem gleichen Stoff gefertigt wären, zu uneinheitlich aussehen?
 
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