Einkaufstaschen

Es ist nach Meinung einiger tatsächlich stilvoller, Münzgeld lose im Hosensack bei sich zu führen, sofern man diese denn als Rückgeld bekommt. Scheine werden mit Geldklammer gehalten, und ansonsten gibt es nur eine dafür sehr dünne Mappe für allerlei Karten.

Ich selbst werde mir demnächst auch 2 neue Börsen anfertigen, eine Geldbörse mit Kleingeldfach für den Alltag (und die Jeans), und eine dünne Mappe nur für Karten und Scheine, die dann unauffällig und leicht im Sakko getragen werden kann.
Dies aber auch nur, da ich nur zu besonderen Gelegenheiten (leider) Anzug trage. Im Alltag kommt man ohne Kleingeld wohl kaum aus, sofern man nicht bei allem, also auch Brötchen und Kaffee auf 5 Euro aufrunden möchte/kann. (und hier wird leider iA keine Karte akzeptiert)
 
Mir ist schleierhaft, warum das stilvoller sein soll. Bei jedem Schritt klimpert's, am besten fallen einem irgendwann die Cent-Stücke beim Sitzen aus der Hosentasche. Ich weiß nicht.
 
Seltsam finde ich, warum ein Herr kein Portemonnaie mit Münzfach benutzen soll.
Unsere kaiserliche Hoheit schreibt dazu:
Ich komme jetzt zum Allerwichtigsten: Der Herr benutzt kein Portemonnaie. Das Geld klimpert bei ihm in der Hosentasche, die Scheine ruhen in der Brusttasche an seinem Herzen. Wer dieses Gesetz erfunden hat, weiß ich nicht. Im Rokoko und im neunzehnten Jahrhundert waren noch die schönsten, reich bestickten Börsen, oft Geschenke von lieber Hand, im Gebrauch.
Und jetzt plötzlich also nicht mehr. An solchen unbegründbaren, das Beliebige streifenden "Regeln" wird ein besonderer Charakterzug der Manieren sichtbar, der axiomatische, den sie mit der Mode gemeinsam haben, mit der gleichfalls nicht gerechtet werden kann.
(Asfa-Wossen Asserate, "Manieren")

Wirklich reichlich starker Tobak, aber da Asserate mit allen anderen Sachen in seinem Buch ganz klar mit nachvollziehbarer Begründung zu 100% richtig liegt, sollte man das doch ernsthaft prüfen.
Und siehe da, hat z.B. James Bond oder ein Cary Grant-Charakter jemals ein Portemonnaie in der Hand gehabt? Natürlich nicht.
Oder erinnert man sich real an irgendeinen echten Herren / vorbildlichen Gentleman bspw. im Bekanntenkreis, der jemals ein Portemonnaie mit Hartgeldfach benutzt hatte? Ich nicht.

Überhaupt, wo soll denn ein Portemonnaie mit gefülltem Hartgeldfach überhaupt hin? An den Hintern? Das erweckt sicherlich Unbehagen.

Oder fragen wir doch einfach die halbes Dutzend unbestrittenen Stilvorbilder dieses Forums (wie Grimod), ob sie ein Portemonnaie benutzen. :p
 
Seltsam finde ich, warum ein Herr kein Portemonnaie mit Münzfach benutzen soll. Weil er sich mit Kleingeld nicht abgibt? Da scheint mir aber dagegen zu stehen, daß man auch kleinen Dingen den Wert nicht absprechen soll. "Wer den Pfennig nicht ehrt,..." ist für mich immer noch gültig, auch im übertragenden Sinn.

Und wenn wer, gern von prinzlichem Geblüt, darauf besteht: Dann bin ich lieber kein Herr. :)

Grüße Zieten

Ich gehe davon aus, daß sich "kein Münzgeld im Portemonnaie" ganz einfach darauf bezieht, daß sich im Laufe des Tages zuviel ansammelt und alles ausbeult, worin man ein Portemonnaie auch immer aufbewahren mag. Deshalb leere ich meins meist 2x am Tag aus.
 
So das übliche: Brötchen, Zeitung, Zigaretten, Espresso, Briefmarken etc. Und da ich zu bequem bin, jedesmal alles auszupacken und nach Kleingeld zu suchen, sammelt sich da einiges an. Hat dann auch den Vorteil, daß sich meine Spardosen rasend schnell füllen. :)
 
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