Echte Maßschuhe aus dem Internet - Eure Meinung ist gefragt!

Eine Maßungenauigkeit hast du auch beim Vermessen per Hand ...
Die angegebene Messungenauigkeit bezieht sich auf vollständige Maßketten, d. h. die Kumulation der einzelnen Fehler ist schon berücksichtigt. Das bei der händischen Vermessung eingesetzte Maßband ist übrigens in ganzen Millimetern skaliert und aus der Perspektive sogar ungenauer. Wir planen außerdem mindest zwei Vermessungen durchzuführen (eine am morgen, eine am Abend) um das Anschwellen der Füße zu berücksichtigen.

Was sagt ihr eigentlich zu dem von mir oben angedachten Baukasten für Schuhmodelle, Spitzenformen o.ä.?
Für die Gestaltung der Schuhe haben wir einen 3D-Konfigurator entwickelt, der folgende Schritte und Optionen umfasst
  1. Auswahl des gewünschten Grundleistens, welcher der Schuhform entspricht. Das schöne hierbei ist, dass man sich diese frei auswählen kann, da die eigentliche Geometrie im Nachgang individuell anhand der Maße angepasst wird.
  2. Auswahl des Modells. Aktuell unterstützen wir nur Oxford und Derby. Weitere “Bauformen” könnten aber hinzugefügt werden.
  3. Auswahl des Schaftzuschnitts. Zur Auswahl stehen Plain, Cap Toe, Wholcut, Brouge und Semi Brouge
  4. Farbe und Typ des Leders. Aktuell wollen wir mit Boxcalf und Velours starten.
  5. Für die Sohle stehen neben der klassischen Ledersohle auch Dainite und Vibran zur Verfügung
Die Machart ist aber auch was feines, ich liebe meine Blake-Rapid Schuhe!
Ich würde sagen, dass ihr auf dem Falschen Dampfer seid.
Die Aspekte Preis und Machart hängen ja eng zusammen. Wir haben, wenn auch vergleichsweise geringe, Mehrkosten die sich aus der Leistenproduktion ergeben. Soweit ich das aus dem bisherigen Gesprächen und den Erfahrungen der Musterproduktion mit den Lieferanten beurteilen kann, wäre der Preis bei einer hochwertigen GYW-Herstellung unter 500€. Das ganze hängt auch extrem von den erreichbaren Stückzahlen ab und hier wäre noch ein großer Stellhebel.

Probeschuhe wären da eine Möglichkeit dem Abhilfe zu schaffen...
Über den Probeschuh habe ich auch lange nachgedacht. Das ist insbesondere eine Frage des Geschäftsmodells. Unsere bisherigen Tests haben gezeigt, dass wir eigentlich beim ersten Versuch recht gute Ergebnisse erzielen. Bei einem Schuh für 500€ würde ein Probeschuh sich relativ betrachtet stärker auf die Kosten auswirken als bei einem handwerklichen Maßschuh für 1500€. Letztendlich ist das auch eine Frage des Vertrauens. Ich werde mich dazu nochmal Gedanken machen und auf euch zurückkommen. Wir haben auch bereits mit gedruckten Probeschuhen experimentiert. Ansonsten könnten diese in einer günstigen Machart (geklebt oder Blake-Rapid) hergestellt werden.
 
Vertrauen wäre bei mir nur da, wenn ich ein paar Beispiele von Forenmitgliedern o.ä. hätte, bei denen die Schuhe gut passen.
Sonst fange ich nicht an da 500 Euro reinzubraten, dann fahre ich lieber für das gleiche Geld nach Italien und lasse richtig Maß nehmen...
Der Konfigurator ist eine gute Idee, so wären auch ausgefallene Modelle möglich.
 
Was passiert denn im Falle, dass der Schuh nicht passt?
Messfehler kann es seitens des Kunden ja anscheinend nicht geben.
Bessert der Hersteller dann nach?
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die Maßschuhe hier passformtechnisch denen eines guten Schuhmachers das Wasser reichen können - kosten dafür ja auch nur einen Bruchteil. Aber will man das?
Welche Expertise liegt denn dem eigentlichen Schuh zugrunde?
Ist der Schuh vernünftig kontstruiert?
Welche Leder gibt es? Mit welchem Gerbereien arbeitet ihr zusammen?
Wie sind die Schuh aufgebaut? GYW ist in letzter Zeit zum Modebegriff geworden, dabei gibt es auch innerhalb eines GYW-Schuhs massive Qualitätsunterschiede.
 
Was passiert denn im Falle, dass der Schuh nicht passt?
Messfehler kann es seitens des Kunden ja anscheinend nicht geben.
Bessert der Hersteller dann nach?
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die Maßschuhe hier passformtechnisch denen eines guten Schuhmachers das Wasser reichen können - kosten dafür ja auch nur einen Bruchteil. Aber will man das?
Welche Expertise liegt denn dem eigentlichen Schuh zugrunde?
Ist der Schuh vernünftig kontstruiert?
Welche Leder gibt es? Mit welchem Gerbereien arbeitet ihr zusammen?
Wie sind die Schuh aufgebaut? GYW ist in letzter Zeit zum Modebegriff geworden, dabei gibt es auch innerhalb eines GYW-Schuhs massive Qualitätsunterschiede.

Richtig, Messfehler seitens des Kunden kann es nicht geben. Ich glaube es ist ganz normal, dass Fehler passieren und ein Schuh vielleicht nicht auf Anhieb perfekt passt. In diesem Fall gibt es verschiedene Optionen vom Nachbessern des eigentlichen Schuhs bis hin zur Neuanfertigung.

Das System und die Modelle wurden in Zusammenarbeit mit Matthias Vickermann und Martin Stoya und der gleichnamigen Manufaktur aus Baden-Baden entwickelt. Die beiden übernehmen auch federführend die Auswahl der Fabrik und Lieferanten. Zu Beginn sollen Boxcalf und Velours angeboten werden.
 
Das Projekt wird immer interessanter umso mehr man sich dafür und für deren Gründer mal Zeit nimmt. Insbesondere zu Milad, dem TE, finden sich doch rechte interessante Infos zu einer schon jetzt ganz spannenden, bisweilen sportlichen Vita. Respekt und gutes Gelingen Milad!

Unten angefügt mal ein Artikel zum Thema aus jüngerer Zeit. Den darin genannten Preis halte ich für mindestens ambitioniert. Das Messverfahren interessiert mich auch, insbesondere vor dem Hintergrund dieser bisher hier noch nicht beantworteten Frage:
Was mir noch einfällt: Fußfehlstellungen wird die App nicht berücksichtigen können, richtig?
Nun, Automation eben auch ohne echte Emotion kann und wird einen Maßschuh aus handwerklicher Meisterhand wohl nicht ersetzen können und vieleicht auch garnicht wollen. Die Nische aber ist interessant. Ein Schuh, hier, da und dort nach Wunsch konfigurierbar, mit einer gegenüber dem Leisten von der Stange deutlich besseren Passform und einer (hoffentlich) besseren Qualität der Materialien etc. als der von Schuhen der Einstiegsklasse? Why not?

Ggf. kann eben ein Test mit im Forum vertretenden, auch Maßschuh erfahrenden Kennern helfen Vertrauen aufzubauen.
Ich bin leider kein solcher Kenner. Meine Füße jedenfalls stünden einem Test ganz sicher ebenso gern zur Verfügung.

App erkennbar

Artikel:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Messverfahren interessiert mich auch, insbesondere vor dem Hintergrund dieser bisher hier noch nicht beantworteten Frage:

Fußfehlstellungen werden vom Messverfahren erfasst und prinzipiell auch bei der Konstruktion des Leistens berücksichtigt. Das ganze hat natürlich seine Grenze und ist nicht für Personen mit Diabetikerfüßen oder krankhaften Fußdeformationen geeignet. Ein Plattfuß oder ein Hallux valgus stellen aber erstmal kein Problem dar.

Nun, Automation eben auch ohne echte Emotion kann und wird einen Maßschuh aus handwerklicher Meisterhand wohl nicht ersetzen können und vieleicht auch garnicht wollen. Die Nische aber ist interessant. Ein Schuh, hier, da und dort nach Wunsch konfigurierbar, mit einer gegenüber dem Leisten von der Stange deutlich besseren Passform und einer (hoffentlich) besseren Qualität der Materialien etc. als der von Schuhen der Einstiegsklasse? Why not?

Du spricht mir hier wirklich aus der Seele :) Unser Ziel ist es nicht den handwerklichen Maßschuh zu ersetzten. Das können (zumindest was den persönlichen Austausch angeht) und wollen wir nicht. Wir sehen unser Produkt vielmehr als Alternative zu hochwertigen Konfektionsschuhen. Dort zahl man auch gerne mal 400€ für eine entsprechende Verarbeitung und die Passform ist genauso gut oder schlecht wie bei deutlich günstigerem Schuhwerk.

Vielen Dank für das Beantworten der Umfrage. Diese läuft noch bis Ende der Woche, falls noch wer Lust und Zeit hast uns zu unterstützen.
 
Würde vorschlagen, eher belasteten zu unbelasteten Fuss zu vergleichen als morgens und abends.

Da Schuhe wie Bandage stützen sollen, wäre auch ein bis zu den Zehen straff bandagierter Fuss eine Aufnahme wert.
 
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