Der Jammer-Faden

Das stimmt unbedingt, deswegen habe ich im Trainingskatalog meiner Firma immer gerne sog. intrakulturelle Trainings für Indien, China und Japan, wo mir an sich der einfache kulturelle Zugang fehlt. Das hat mir auch viel im Alltag gebracht, auch wenn es natürlich recht oberflächlich war.

Aber die Leute, mit denen ich umgehe, sind auch ein bisschen assimiliert, sie bewegen sich in unserer Firma auch ähnlich international und haben alle mal studiert. Mich verbindet da u.U. mit einem chinesischen Kollegen mehr als mit einem sächsischen Kleinstadtbewohner. Ich habe auch schon mit einem sehr fähigen indischen Kollegen in Manila in der Rooftop-Bar unseres Hotels sehr angenehm gebechert. Und das alles zeigt ja, wie egal Nationalität/Ethnie am Ende bei gegenseitiger Sympathie und ein bisschen Hirn auf beiden Seiten eigentlich ist, wenn die Globalisierung uns zusammen bringt.

Für mich stellt sich am Ende nur die Frage, wie man diese meine Erfahrungen einem sächsischen Kleinstadtbewohner nahebringt, der Ausländern generell mit Misstrauen begegnet, der die Globalisierung für Teufelszeug hält und mich vielleicht sogar für einen Unpatrioten hält, wenn ich die Gesellschaft eines fernen Ausländers ihm vorzöge. Aber das ist noch ein anderes Thema.
Jetzt werden hier sächsische Kleinstadtbewohner mit Stereotypen belegt. Heute läuft wirklich alles aus dem Ruder.
 
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