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Nee, ich meinte eher den jungen 25-jährigen Covid-19-Überlebenden 25 Jahre später. Leider offensichtlich verkürzt formuliert und damit nicht mehr verständlich. :oops:;)

Was die Langzeitwirkung mag das ist richtig sein, wir leben natürlich noch keine 25 Jahre mit Covid-19.

In Innsbruck wurde jedoch angeblich inzwischen untersucht, wie sich die mittelfristigen Belastungen (eingeschränktes Lungenvolumen, Müdigkeit, usw.) sich bei Geschädigten entwickeln und das scheint doch wesentlich besser auszusehen, als vor wenigen Wochen angenommen wurde.

Das ändert natürlich nichts daran, dass bestimmte Gruppen ein erhöhte Risiko haben, geschützt werden sollten und Masken alleine schon als Gründen der Rücksichtnahme zu tragen sind.
 
Was die Langzeitwirkung mag das ist richtig sein, wir leben natürlich noch keine 25 Jahre mit Covid-19.

In Innsbruck wurde jedoch angeblich inzwischen untersucht, wie sich die mittelfristigen Belastungen (eingeschränktes Lungenvolumen, Müdigkeit, usw.) sich bei Geschädigten entwickeln und das scheint doch wesentlich besser auszusehen, als vor wenigen Wochen angenommen wurde.
Das gilt aber nur für die direkte Rekonvaleszenz nach der Krankheit und hat nichts mit versteckten Organschäden auf lange Sicht zu tun. Die können auch Leute betreffen, die symptomfrei infiziert waren und die wurden meist ja nicht mal offiziell erfasst.

In der gegenwärtigen Lage halte ich eine „Wird ja schon alles gut gehen“-Haltung bei massiven Anstiegen der Infektionsrate, nur um keine Verhaltenseinschränkungen machen zu müssen, für fatal. Wir wissen ja schon, dass das eine Gefahr sein kann, wir kennen nur noch nicht das volle Ausmaß für Individuum und Gesellschaft. Wenn wir in zehn Jahren feststellen, dass wir zu naiv waren, und Organschäden dann auch in der heute jungen Generation sichtbar werden, ist es nun mal längst zu spät.
 
Man weiß nichts über Langzeitschäden, richtig.
Bisher kann aber davon ausgegangen werden, dass es für die allermeisten harmlos verläuft.

Eine Politik darauf auszulegen, dass man ja nie weiß und vielleicht in 10 Jahren Langzeitschäden auftreten, für die es, wie erwähnt keinerlei Anhaltspunkte gibt (schwerwiegende Fälle ausgenommen, dieses Risiko ist leider ein Lebensrisiko, wie Influenza, Zeckenbiss o.ä, welche Langzeitschäden auslösen können), riskiert, dass die Akzeptanz der Bevölkerung so gering ist, dass politische Verschiebungen auftreten, welche sogar das hier und jetzt gefährliche Dasein des Virus leugnen, und somit weitaus schädlicher für die Gesundheit ist. Somit mag dein Argument schlüssig sein, es ist aber eine Utopie.

Menschen für unbestimmte Zeit quasi einsperren war noch nie eine gute Idee, auch nicht mit dem nobelsten Motiv, sie vor Krankheiten zu schützen. So tarieren wir als Gesellschaft gerade aus, was wir für akzeptabel halten, und ab wann nicht. Das wird im Winter spannend, wenn die Zahlen weiter steigen und Todesfälle zunehmen.

Ein Hinweis sei aber erlaubt, dass die Zahlen mit jenen aus April / Mai überhaupt nicht vergleichbar sind. Trotzdem werden wir erstmal wieder hysterische Schlagzeilen und Forderungen erleben, da die Zahlen irgendwann die Zahlen aus dem Frühjahr übersteigen werden, "es aber plötzlich ok ist auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, während woanders Leute um ihr Leben kämpfen".
 
Man weiß nichts über Langzeitschäden, richtig.
Bisher kann aber davon ausgegangen werden, dass es für die allermeisten harmlos verläuft.
Nein, das kann man nicht, es gibt keinerlei klare Evidenz dafür. Du willst es nur so haben, weil es leichter für Dich ist. Du fühlst Dich halt persönlich nicht bedroht.

Eine Politik darauf auszulegen, dass man ja nie weiß und vielleicht in 10 Jahren Langzeitschäden auftreten, für die es, wie erwähnt keinerlei Anhaltspunkte gibt (schwerwiegende Fälle ausgenommen, dieses Risiko ist leider ein Lebensrisiko, wie Influenza, Zeckenbiss o.ä, welche Langzeitschäden auslösen können), riskiert, dass die Akzeptanz der Bevölkerung so gering ist, dass politische Verschiebungen auftreten, welche sogar das hier und jetzt gefährliche Dasein des Virus leugnen, und somit weitaus schädlicher für die Gesundheit ist. Somit mag dein Argument schlüssig sein, es ist aber eine Utopie.
Solange eine Schlussfolgerung richtig ist, kann sie nicht utopisch sein. Wir müssen derzeit auf Sicht fahren und dürfen keine Risiken eingehen, über die wir potenziell keine Kontrolle haben. Das ist auch der Vorschlag der Virologen.

Mit normalen Lebensrisiken argumentieren nur Leute, die sich sicher fühlen und damit vor allem die Risiken der anderen meinen. Sollen die sich halt schützen, nicht mein Problem. Da ist die Aufgabe der Politik, individuelle Rücksichtslosigkeit zu sanktionieren, solange wir kein echtes medizinisches Mittel gegen die Pandemie haben.

Maßnahmen müssen natürlich maßvoll sein, verhältnismäßig. Aber sie müssen auch die Unversehrtheit der Bevölkerung zum Ziel haben und nicht den Egoismus einzelner.
 
Nein, das kann man nicht, es gibt keinerlei klare Evidenz dafür. Du willst es nur so haben, weil es leichter für Dich ist. Du fühlst Dich halt persönlich nicht bedroht.
Du siehst es von der anderen Seite, weil Du dich persönlich bedrohter fühlst.
Aus den unendlich vielen Möglichkeiten können alle eintreten, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. Stimmt.
Solange es aber keinen Beweis gibt, *dass* es diese gibt, kann davon ausgegangen werden, dass es diese nicht gibt. Ich dachte so funktioniert Wissenschaft.
Ich habe bisher noch keine Berichte gelesen indem es Evidenzen gibt, dass davon ausgegangen werden kann, dass auch harmlose / asymptomatische Verläufe Langzeitschäden erleiden können.

Wir müssen derzeit auf Sicht fahren und dürfen keine Risiken eingehen, über die wir potenziell keine Kontrolle haben. Das ist auch der Vorschlag der Virologen
Das würde aber mit deiner Einschätzung eher dazu führen, wieder in einen Lockdown zu gehen, da wir aktuell tausende Menschen Langzeitschäden aussetzen.

Maßnahmen müssen natürlich maßvoll sein, verhältnismäßig. Aber sie müssen auch die Unversehrtheit der Bevölkerung zum Ziel haben und nicht den Egoismus einzelner.
Hier ist mMn ein Widerspruch. "Verhältnismäßig" ist eine politische Umschreibung für "wir nehmen pro Tag x tausend Infizierte und x Tote in Kauf, damit die Gesellschaft nicht in Unruhe verfällt und jeder seinen individuellen Freiheiten nachgehen kann (=Egoismus)". Aktuell haben wir relativ viel Freiheit und relativ wenig Erkrankte und Verstorbene. Wie von mir beschreiben werden wir in den nächsten Monat erneut festlegen, wie viel uns was wert ist. Freiheit vs. Erkrankungen.

Um nochmal klar zustellen: Ich finde die aktuellen Maßnahmen völlig angemessen, und sehr oft zu lasch kontrolliert. Ich denke da sind wir gar nicht soweit von einander entfernt.
 
Du siehst es von der anderen Seite, weil Du dich persönlich bedrohter fühlst.
Aus den unendlich vielen Möglichkeiten können alle eintreten, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. Stimmt.
Solange es aber keinen Beweis gibt, *dass* es diese gibt, kann davon ausgegangen werden, dass es diese nicht gibt. Ich dachte so funktioniert Wissenschaft.
Ich habe bisher noch keine Berichte gelesen indem es Evidenzen gibt, dass davon ausgegangen werden kann, dass auch harmlose / asymptomatische Verläufe Langzeitschäden erleiden können.
Das ist eine Krankheit, von der wir sehr wenig wissen und wo deshalb selbst in der Wissenschaft große Unsicherheiten bestehen. In einem Jahr mag das schon besser sein.

Bis dahin gilt: Absence of evidence != Evidence of absence.

Entsprechend müssen wir vorsichtiger sein, als wir es sein müssten, wenn wir schon alles wüssten. Das ist die richtige Strategie, die wir schon seit Beginn dieser Krise fahren und die uns deshalb erst die vergleichsweise geringen Fallzahlen gebracht hat, obwohl die europäischen Nachbarn um uns herum meist viel stärker heimgesucht wurden. Daraus leiten manche (nicht Du, aber viele andere, speziell auch in Deine Alter) ab, dass das alles nicht so schlimm ist und die anderen sich nicht so anstellen sollen. ;) Darin liegt die Gefahr.

Ja, ich fühle mich tatsächlich bedrohter, erstens persönlich (was mich aber z.B. gestern nicht davon abgehalten hat, das kalkulierte Risiko einzugehen, auswärts (al fresco) an einem überfüllten Ausflugsort meiner Stadt zu dinieren), aber zweitens, weil meine Schwiegereltern 91 und 85 und damit, obwohl weiterhin selbständig, doch betreuungsbedürftig sind und bei einer Erkrankung von meiner Frau oder mir eine sehr gute Chance auf einen ziemlich hässlichen Tod hätten. Ich würde meinen, dass viele Menschen ältere Verwandte haben, aber vielleicht haben sie keinen intensiven Kontakt.

Von einer gesellschaftlichen Sichtweise gibt es deswegen eigentlich keine zwei Seiten, von der man das betrachten könnte.

Das würde aber mit deiner Einschätzung eher dazu führen, wieder in einen Lockdown zu gehen, da wir aktuell tausende Menschen Langzeitschäden aussetzen.
Ich mache mir derzeit gar nicht so viele Sorgen um die absoluten Zahlen, sondern um die aktuelle Tendenz und die Rasanz einer exponentiellen Entwicklung, die sich jetzt schon andeutet. Hamm z.B. hat innerhalb einer Woche seine Neuinfektionen vervierfacht. Nur eine Stadt von vielen. Und wir haben noch Sommer.

Wenn wir jetzt nicht darüber nachdenken, wie wir das in den Griff bekommen können, reden wir nicht über die aktuell 20000 Infizierten, sondern sehr schnell über Hunderttausende. In Frankreich und Spanien sind wir längst dort angekommen. Und dann können wir es nicht mehr aufhalten und gehen tatsächlich unhaltbare Langzeitrisiken mit sehr vielen Infizierten ein. Dadurch wird das öffentliche Leben ohnehin in den Städten teilweise zusammenbrechen. Ob man das dann öffentlich verordnet und Lockdown nennt, spielt im Ergebnis keine Rolle mehr.

Hier ist mMn ein Widerspruch. "Verhältnismäßig" ist eine politische Umschreibung für "wir nehmen pro Tag x tausend Infizierte und x Tote in Kauf, damit die Gesellschaft nicht in Unruhe verfällt und jeder seinen individuellen Freiheiten nachgehen kann (=Egoismus)". Aktuell haben wir relativ viel Freiheit und relativ wenig Erkrankte und Verstorbene. Wie von mir beschreiben werden wir in den nächsten Monat erneut festlegen, wie viel uns was wert ist. Freiheit vs. Erkrankungen.
Wir tun das tatsächlich so, aber das ist immer noch sehr statisch aus dem Heute heraus gedacht bei einer exponentiell dynamischen Fallzahlenlage. Ich glaube, dass wir uns angesichts dessen weniger Gedanken über individuelle Freiheiten machen sollten, sondern mehr über die Unterscheidung von Must-Haves vs. Nice-to-Haves. Die Kernwirtschaft muss weiter funktionieren, damit die Arbeitsplätze dort stabilisiert werden. Das ist ein Must-Have. Ob man mit Freunden eine kleine Party zuhause geben oder zu einem Fußballspiel oder einem Rave im Park gehen kann, ist ein Nice-to-Have.

Über letztere können wir uns wieder Gedanken machen, wenn wir diese ohne solche Gefahren wieder leisten können. Das ist auch keine Entbehrung. Wenn wir das als solche interpretieren, zeigt das nur, wie sehr wir uns von den tatsächlichen Entbehrungen unserer Vorväter und der Konsequenz, mit der diese diese Entbehrungen ertragen haben, entfernt haben.

Um nochmal klar zustellen: Ich finde die aktuellen Maßnahmen völlig angemessen, und sehr oft zu lasch kontrolliert. Ich denke da sind wir gar nicht soweit von einander entfernt.
Das denke ich allerdings auch.
 
Joa, war letzten Monat in Österreich in einer schönen Stadt wenige Meter über der Grenze.
0 Masken. Niemand. Weder die Leute noch das Personal im Hotel/ Restaurant oä.
War fast bisl ungewohnt komisch.
Liegt daran das in Österreich situativ die Maskenpflicht in den verflossenen Monaten mehrmals gelockert und wieder verschärft wurde. Seit kurzem gilt dieselbe situativ wieder verschärft. Find ich nicht verwerflich. Somit ist man mit verträglichen Konsequenzen und ohne die Gefahr eines zu starken exponentiellen Anstiegs "schneller durch" als wenn man versucht jede "technisch mögliche Ansteckung zu verhindern".
Wollte damit weniger meine eigene Meinung zur Debatte stellen, als auf den Umstand hinzuweisen das die gültigen Bestimmunen hier deutlich häufiger und mit deutlich mehr Abstufungen bzgl. des Umfangs zwischen den jeweils aktuell gültigen Verordnungen angepasst wurden als z. B. es z. B. in Deutschland der Fall ist.
Nichtsdesdotrotz bin ich der Meinung das Fußballspiele, Karneval, Raves und sonstiger Unfug (oder Luxus) in solchen Zeiten absolut nicht sein muss. Wichtig ist das die Wirtschaft stabil bleibt und möglichst unbeeinflusst Werte Schöpfen kann.
 
Hier ist mMn ein Widerspruch. "Verhältnismäßig" ist eine politische Umschreibung für "wir nehmen pro Tag x tausend Infizierte und x Tote in Kauf, damit die Gesellschaft nicht in Unruhe verfällt und jeder seinen individuellen Freiheiten nachgehen kann (=Egoismus)".
Hier geht nicht nur um "kreative Freiheit", sondern in vielen Fällen um Existenvernichtung. Vor allem Selbständige leiden enorm unter den Einschränkungen, da sie in den meisten Fällen keinerlei Unterstützung bekommen und ihre Altervorsorge vernichten dürfen.
 
Finde ich auch eine Frechheit, dass die Gelder von vielen Selbstständigen ohne Betriebsausgaben nicht abgerufen werden können. Ändert imho an der Tatsache (aktuell) nichts, dass wir einen Lockdown brauchen um die Dynamik zu reduzieren. Danach muss aufjedenfall ein Strategiewechsel her, sonst ist die Kultur hier im Lande auch bald tot.
 
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