Burgol Seife vor jeder Pflege verwenden?

Nur die Ruhe...

>>Was für eine Geschwurbel
Nee, nee...lass mal...es würde mich schon interessieren, ob hier noch mehr Saft in der Zitrone ist.

Imho:
Unseriös klingt es, über Feuchtegrade zu schreiben und vorauszusetzen, dass der Verbraucher (außer er ist zufällig Trockenbauer und besitzt ein Feuchtemessgerät) dies zuverlässig überprüfen kann, geschweige denn überhaupt do dezidiert weiß. Dem Endverbraucher ist das schlußendlich doch völlig schnuppe.

>Dass Leder bei einem Feuchtigkeitsgehalt von <8 % brechen kann, dürfte doch allgemein bekannt sein.
Hier ist zu widersprechen. Aber gut: heut Mittag auf der Zeil werd ich mal wildfremde Leut fragen, ob die den Feuchtegehalt von Leder kennen, bzw. verständnislos reagieren, wenn die nicht wissen sollten, dass es unter 8% gefährlich wird. Glaube eher, dass ich in viele leere Gesichter (..hä, wassis..?!) gucken werde.

Nein, es geht nicht um Zweifel an der Vermutung, dass neue Leder wahrscheinlich aufgrund mehr oder weniger langer Lagerzeit in zu trockenen Lagern einen niedrigen Feuchtigkeitsgrad aufweisen.
Es geht darum, dass kein nutzfreies Wissen (Wissen, dass dem gemeinen Endverbraucher nicht überprüfbar ist und somit auch keinen Mehrwert bringt) verbreitet wird.
Alternativ wäre eine Methode zu liefern, anhand der auch der unbeschlagene Druchschnittsschuhträger (und -trägerin) zuverlässig den oben diskutierten Wert messen kann um rechtzeitig zu reagieren. Gibt es Vorschläge? :)

PS Gelickert wird mit W/O Emulsionen, um der Lederfaser die maximale Menge an in der Emulsion verfügbaren Fetten einzuarbeiten. Wo ist die Feuchtigkeit (vulgo: das Wasser), nach dem sie beim Trocknungsprozess wieder aus der Lederfaser verdunstet ist..?
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Nun ja, jeder, na sagen wir viele Leute, die zuhause ein Ledersofa stehen haben und die Heizung im Winter laufen lassen, fragen schon mal danach wie sie das Leder pflegen können. Das soll gelegentlich vorkommen, auch dass sie alle paar Wochen mit einem feuchten Tuch drüber reiben.
Insofern gibt es schon Leute, die das interessiert.

Shoe Snob und andere erzählen, schreiben, den Leuten, dass man auf fabrikneuen Schuhen keine Wasserglanzpolitur machen könne, oder zumindest solange nicht bis alle Lederporen mit Wachs gefüllt seien.
Stimmt das?

Ich bekomme das aber locker hin, denn viele der von mir gezeigten Schuhe sind frisch aus der Fabrik und 4, 5 oder 6 Jahre alt, genau: solange nicht gepflegt worden. Ehe sich jetzt jemand darüber aufregt: Es handelt sich dabei um einzelne Schuhe, nicht um Schuhpaare.
Ergo könnte man vermuten, dass ich weiß wie man es anstellt auf diesem doch recht trockenen Leder eine Hochglanzpolitur zu machen.

Neulich las ich irgendwo auch einen Artikel oder Beitrag, ich erinnere mich nur nicht mehr wo, dessen Autor genau dieses Phänomen der Wachsschuppenbildung auf dem trockenen Leder von neuen Schuhen beschrieb und dieselbe Begründung dafür angab.

Daher mein simpler Ratschlag seine Schuhe in den ersten Wochen mit einer Schuhe zu pflegen und ggf. eine feuchtigkeitsspendene Lotion zu verwenden.
 
Wiki:
Leder ist hygroskopisch und daher ist der Wassergehalt immer auch abhängig von der umgebenden Luftfeuchte. Bei pflanzlich gegerbtem Leder liegt er um 14 Prozent, bei mineralgegerbtem Leder etwas höher um 18 Prozent. Steigt der Fettgehalt im Leder, so sinkt der Wassergehalt. Die Wassermenge im Leder bestimmt mit die Reißfestigkeit, Griff, Stand, Gewicht und Elastizität.

Wassergehalt ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit und variabel:
https://books.google.de/books?id=TxyzBgAAQBAJ&pg=PA988&lpg=PA988&dq=schuhleder+Wassergehalt&source=bl&ots=xZGzuX2xb1&sig=TxYW5xrYMn60QxUQTwoReXq2jn8&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwii3LCapLXSAhUjM5oKHdCjBx0Q6AEIJjAC#v=onepage&q=schuhleder%20Wassergehalt&f=false
 
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Glückwunsch zur Fundstelle!

Jetzt das Ganze noch in Schuhleder plus maschinelles/händisches Einleisten spezialisieren, und dann wird das schon! :)
 
Ist alles klar. Es ging wahrscheinlich auch eher darum, ob man mit Pflegemitteln (Lotions) wieder Feuchtigkeit ins Leder bringen kann, wenn es notwendig erscheint. Überdies ist anzunehmen, dass fast 100% aller Lederprodukte Besitzenden diese Entscheidung nach Gefühl treffen und weniger auf der Basis von Messwerten kapazitiver oder widerstandelektronischer Herkunft (eigentlich schade, wo doch Quantified Self Anhänger sicher einen Finger dafür geben würden, auch diese Werte noch auf Ihrem Display minütlich checken und anschließend teilen zu können).
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Wenn selbst Gerber noch kein zuverlässiges Messinstrument haben, um den Wassergehalt einer Haut an jeder Stelle, wie Zentrum und Rand, was von der Art wie sie nach der eigentlichen Gerbung getrocknet wurde, zu bestimmen, so wird dies auch der Schuhträger nicht anders machen können als nach Gefühl.

Spätestens wenn der Schaft die Schuhcreme schneller aufsaugt als man reiben kann, mir so passiert bei einem Paar fabrikneuer Schnürstiefel aus Frankreich, dann bemerkt er es oder wenn sich Risse um Schaft bilden oder steile Gehfalten ausprägen oder sonst etwas in der Art.

Der Schuhträger kann natürlich auch mit seinen Schuhen herum experimentieren und diese und jene Schuhcreme oder Wachspaste oder Lotion oder Conditioner oder was er auch immer zur Hand hat ausprobieren.

Oder einfach nur eine Schuhcreme aus dem Glastiegel oder der Tube vor dem ersten Tragen auftragen, was ja schon mal ein Riesenschritt wäre möglichst lange seine Freude an den Lederschuhen zu haben.
Wenn er dann auch noch bereit ist, nicht die erstbeste oder eine spottbillige zu kaufen sondern sich etwas darüber informiert (Test- und Erfahrungsberichte) welche Schuhcremes tatsächlich gut sind, dann befindet er sich auf dem besten Weg mit einen Begleitern. :)

Meine Kernaussage war übrigens nur die, dass das Leder, das frisch aus der Gerberei ankommt, relativ trocken ist
und anfangs (viel) Feuchtigkeit und die Öle aus der Schuhcreme benötigt statt Schuhwachs.
 
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Womit wir wieder bei der Seriosität wären: nicht zuletzt aufgrund technischer Hürden und der begleitenden Randbedingungen vermögen weder Fachmann noch Verbraucher quantitativ Genaues über den Feuchtigkeitsgehalt von Leder zu sagen....deshalb sollten wir Pfelgeafficionados uns mit dem Ausrufen expliziter Werte als Richtschnur für Pflegeentscheidungen etwas vorsichtiger tun. Das Gefühl entscheidet.

Ich habe fertig.

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Womit wir wieder bei der Seriosität wären: nicht zuletzt aufgrund technischer Hürden und der begleitenden Randbedingungen vermögen weder Fachmann noch Verbraucher quantitativ Genaues über den Feuchtigkeitsgehalt von Leder zu sagen...

Natürlich kann man quantitativ Genaues über den Wassergehalt sagen.
Wie immer in Deutschland gibt es dafür eine DIN-Norm:http://www.lederpedia.de/lederpruefung_lederbeurteilung/bestimmung_des_wassergehaltes
 
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