Burgol Seife vor jeder Pflege verwenden?

phoenix8

New Member
Hallo Forum

Ich brauch ausschliesslich Produkte von Burgol. Nun habe ich aber eine Frage betreffend der richtigen Schuhpflege. Für die Tiefenpflege verwende ich die Schuhpomade von Burgol. Danach trage ich die Wachs auf um das Leder zu versiegeln und einen schönen Glanz zu erhalten. Muss ich nun bei der nächsten Tiefenpflege zuerst mit der Burgolseife den Schuh eincremen um die Wachschicht wegzukriegen? Damit würden ja all die schönen Schichten abgetragen werden und ich verliere meinen mühsame erarbeiteten Glanz (Wasserglanzpolitur). Aber wenn ich keine Seife verwenden, kann die Schuhpomade gar nicht bis ins Leder vordringen. Was empfiehlt ihr?
 
Eigentlich könntest Du diese Frage in dem Thread
Burgol? Oder was anderes
https://stilmagazin.de/forum/showthread.php?t=28487
stellen..

Ich finde die Frage gar nicht so uninteressant, wobei es mir jetzt nicht auf die Burgolprodukte ankommt.

Urban, würdest Du die Anwendung der Boot Black Two Face Plus Lotion vor jeder Anwendung von Schuhcreme (ebenfalls von BB) empfehlen, oder nur alle x Wochen/Behandlungen, oder bei stärkerer Straßenverschmutzung?
 
Ob es nun Burgolprodukte sind oder nicht spielt keine grosse Rolle. Ich wollte nur sicherstellen, dass jeder weiss von was ich rede. Die Frage würde mich grundsätzlich interessieren. Ist dies notwendig für eine gute Tiefenpflege. Ich hoffe damit die Unklarheiten aus dem Weg geräumt zu haben.
 
Die Two Face Plus Lotion braucht man nicht unbedingt vor jedem Eincremen zu benutzen, da die Schuhcremes ein Lösungsmittel haben,
das eine zuvor aufgetragene Wachsschicht anlöst und glättet.

Wer unbedingt will, der kann die TFPL natürlich jedes Mal benutzen, da sie geschüttelt 3 Arbeiten auf einmal verrichtet:
  • Reinigung
  • Ölzufuhr
  • Glätten der Lederoberfläche
Zu der Frage ob man jedes Mal eine Lederseife oder -reiniger benutzen muss oder sollte:
Es spielt schon eine große Rolle ob man eine Schuhcreme ohne Lösungsmittel oder eine mit benutzt, wie man zuvor lesen kann.
Lederseifen sollte man sehr selten einsetzen, da sie Glyzerin, Sattelseifen sogar recht viel davon, enthalten,
das die Atmungsaktivität (die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit des Leders als Membran) herab setzt.
Glyzerin dient bei Sattelleder dazu, dass die Ausdünstungen der Pferde nicht in das Leder eindringen und es schädigen können;
daher auch der Name Sattellederseife speziell für diesen Zweck aber nicht für Schuhe gedacht.

Wenn schon, dann reicht ein Lederreiniger oder eine Lotion mit leichter Reinigungswirkung wie die von Avel vollkommen aus.
Aber ruhig mal auf eine Eincremen verzichten und die Schuhe nur polieren statt
alle ellenlang einer Lederreiniger plus Renovateur aufzutragen, auch ruhig mal nur mit einer Lotion abreiben und danach polieren bzw. max. einen Hauch Schuhcreme auftragen.
Das Leder wird schon nicht verdursten.

Insofern kommt es also darauf an - eine leichte, schnelle und einfache, zusammen genommen eine möglichst effektive Schuhpflege mit einer lösungsmittelhaltigen Schuhcreme durch zu führen, so dass man gerade nicht vor jedem erneuten Cremeauftrag eine Grundreinigung des Leders durchführen muss.

Daneben kommt es auch darauf an wie oft man die Schuhcreme bzw. faktisch deren Wachsschicht wieder aufpolieren kann.

Bei der Lederpflege an sich gibt es auch erhebliche Unterschiede ob zum Beispiel gute, hochwertige Öle verwendet wurden und welche Qualität die in der Creme enthaltenen Farbpigmente haben und wie viele davon in der Schuhcreme drin sind.

In Kombination mit dem Lösungsmittel, das die Verteilbarkeit und die Tiefenwirkung unterstützt, gibt es nur ganz wenige gute
und sehr gute Schuhcremes deren Namen ich leider an dieser Stelle nicht nennen darf.
Es sind aber höchstens 5 Produzenten resp. deren Marken, die ich kenne; davon nur 2 oder 3 in Europa auf dem Markt.
Es kann natürlich mehr geben - die Dunkelziffer.:D
 
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Eine kleine Ergänzung:
Von verschiedenen Händlern werden im Netz Beiträge, sogenannte Blogs, geschrieben und Videos zu dem Thema Schuhpflege veröffentlicht.
Manche Videos sind inhaltlich grundsätzlich und im großen Ganzen auch soweit zutreffend, nur halt eben nicht in allen Details.

Wenn man neue Schuhe vor dem ersten Tragen und auch in den ersten Wochen nur mit einer guten Schuhcreme pflegt,
dann wird das Leder Einem das immer danken.
Bei der allerersten Schuhpflege braucht man nur ganz kurz die Schuhe zu "entstauben" und kann danach direkt die Schuhcreme auftragen; bemerkt man dabei, dass das Leder sehr trocken ist, dann muss man schneller (ein-) reiben.
In den Wochen danach einfach nur kurz aufpolieren und nur bei Bedarf nachcremen, nach ein paar Wochen hat das Leder dann seine Feuchtigkeitsgehalt von ~15 % erreicht und danach kann man beginnen Wachs auf zu tragen.
Das Leder neuer Schuhe ist relativ, und genau auf dem Wort liegt die Betonung, trocken.
Man kann sukzessive seinen Feuchtigkeitsgehalt mit einer Schuhcreme auf 15 % bringen oder
man benutzt eine Feuchtigkeit spendende Lederlotion.
Man muss aber später nicht laufend einen Lederreiniger einsetzen, zumindest nicht bei guten Schuhcremes - das Lösungsmittel und
die Gesamtqualität machen sich da rasch bemerkbar.

Vor allen Dingen sollte man nicht vollkommen unkritisch die Beiträge in den Blogs von Schuhhändlern übernehmen, denn sie wollen verkaufen, möglichst viel!
Im Klartext: Die meisten Beiträge, gleich ob in Englisch oder Deutsch geschrieben, sind UN-SINN, geschrieben von Leuten,
die sich weder mit Leder noch mit Schuhen noch mit Schuhpflege auskennen, aber sogar Schuhpflege-Workshops abhalten
und sich für all ihren Tinnef auch noch bezahlen lassen.
Das sind mit Abstand die lustigsten Videos in Youtube!

Aber wie lautet noch mal gleich die Parole bei der Schuh- und Lederpflege?
Genau!
Weniger ist mehr!;)

P.S. Ja, ja, ich weiß - ich schreibe an gegen Onlineshops und wider meinen eigenen Umsatz!
Das sieht aber nur auf den ersten Blick so aus, meine Erfahrung bestätigt die weiteren Aspekte.
 
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15%...?!

Mit allem nötigen Respekt sei bitte zu fragen gestattet, ob eine Empfehlung, bei Erreichen, bzw. Unterschreiten 15% Feuchtigkeitsgehalt von Schuhoberleder neu zu pflegen, bzw. den Wassergehalt auf selbigen Wert zu steigern (Soll-Ist-Nachweis..?) seriöser ist als die Anweisungen der stets leidenschaftlich kritisierten Wettbewerber mit Shops und Blogs?

Ich sehe das mal als Flüchtigkeitsfehler....Pros sollten sich derlei Aussagen genau überlegen und ggf. eher nicht veröffentlichen.

PS Wer seinen Sinn für Humor noch nicht verloren hat, Badesalz mit "15 Prozent": LINK
.
 
In den Wochen danach einfach nur kurz aufpolieren und nur bei Bedarf nachcremen, nach ein paar Wochen hat das Leder dann seine Feuchtigkeitsgehalt von ~15 % erreicht und danach kann man beginnen Wachs auf zu tragen.
Das Leder neuer Schuhe ist relativ, und genau auf dem Wort liegt die Betonung, trocken.
Man kann sukzessive seinen Feuchtigkeitsgehalt mit einer Schuhcreme auf 15 % bringen oder
man benutzt eine Feuchtigkeit spendende Lederlotion.

Die Feuchtigkeit kommt also von der Creme oder Lotion - und der Fuß der im Schuh steckt gibt keine Feuchtigkeit ab?
An den Fußsohlen befinden sich rund 250 000 Schweißdrüsen, die im Durchschnitt bis zu einem Viertel Liter Fußschweiß am Tag produzieren.

Oder ist nicht Feuchtigkeit=Wasser sondern Öl (z.B. angereichertes Arganöl) gemeint, wenn das Leder zu trocken ist.
 
Habe ich über die Pflege des Oberleders geschrieben unter Erwähnung der Diffusionseigenschaften von Leder, von Futterleder sofern vorhanden, Oberleder immer, oder worum geht es jetzt?
Dass Füße schwitzen, Männerfüße weit stärker als Frauenfüße, habe ich schon des öfteren erwähnt, hat aber an sich nichts mit der Pflege des Oberleders zu tun, schon gar nicht von frisch aus der Gerberei angelieferten, das genau so vom Schuhmacher oder der Schuhfabrik verarbeitet und die fertigen Schuhe an die Händler ausgeliefert werden.

Gibt es einen triftigen Grund, und wenn ja welchen oder welche, an meiner Aussage, dass neues Leder relativ trocken ist, zu zweifeln?
Was bitte sollte daran "unseriös" sein?
Wenn man mit maschinellem Einleisten, dem (Hand-) Zwicken und dem Nachzwicken von Leder vertraut ist, dann erschließen sich einem doch warum das so ist.
Dass Leder bei einem Feuchtigkeitsgehalt von <8 % brechen kann, dürfte doch allgemein bekannt sein.
Der Wassergehalt ist mit Feuchtigkeit gemeint, wer möchte darf auch das Lickern hinzunehmen.

Viel Glück beim Googeln!
 
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