bella figura

Die letzte Aussage galt gar nicht dir und sollte auch niemanden angreifen. Wenn man den Pöbel und die Trolls filtert ist man auf Team Andro bei Trainingsfragen zumindest nicht völlig verkehrt. Ich bin dort selber allerdings schon lange nicht mehr aktiv...

Die Hauptgründe für Verletzungen im Kraftsport hast du ja schon selber genannt. Zu viel Ego, zu viel Gewicht, schlechte Ausführung und schlechte Technik allgemein, schlechte Trainingsplanung mit unausgeglichener Übungsauswahl. Deshalb läuft die Hälfte der Leute nach einem halben Jahr Brust/- Bizepszirkel ja auch rum wie Quasimodo, aber dafür können die Geräte nichts. Was genau jetzt am "gesündesten" ist, darüber streiten sich die Wissenschaftler, Trainierenden, Foristen und 60 kg Experten doch schon seit Jahrzehnten ergebnislos.

Auch bei den Körpergewichtsübungen wie Klimmzügen und Liegestütze ist die Ausführung keinesfalls ein Selbstläufer (sieht man ja täglich im Studio) und eine Überlastung kannst du mit jeglicher Form der Belastung schaffen.

Nicht falsch verstehen. Ich trainiere nahezu überhaupt nicht an Geräten, aber unnötig verteufeln sollte man sie nicht. Klimmzüge und Liegestütze habe ich hingegen sehr oft auf dem Plan und führe sie bestimmt 1-2 x die Woche in Form vom MetCons aus.
Nachtrag:

Rein auf Liegestütze und Bankdrücken bezogen hast du allerdings uneingeschränkt recht. Deshalb sollte man Langhantelbankdrücken außerhalb vom Kraftdreikampf eigentlich auch gar nicht ausführen. Gibt 1000 bessere Alternativübungen und Rotatorentraining ist sowieso nie verkehrt.

Aber wie oben schon gesagt auch Liegestütze sind kein Selbstläufer. Meistens sieht man im Studio kaum Spannung im Rumpf, die Hände sind zu weit vorne Richtung Kopf/Schulter und zu weit außen platziert und dann im 90° Winkel zum Oberkörper abgespreizte Ellbogen. Genau so wie man es halt nicht machen sollte.
Ah, sehr gut, ich sehe, Du hast Ahnung:). Es gibt da draußen so einige, die jedes (medizinische) Abraten von Geräten und den entsprechenden Übungen pauschal als falsch deklarieren. Ich habe mich allerdings tatsächlich etwas unvorsichtig geäußert. Wenn man richtig und vernünftig mit Geräten trainiert, zieht man sich nicht notwendig Verletzungen zu, da war meine Aussage zu deterministisch. Dein Rat zu anderen Foren ist ja richtig, und zumindest ich habe tatsächlich nicht vor, hier in der Tiefe Diskussionen darüber zu unterhalten. Ich fragte mich nur, was die Aufnahme von Flüssignahrung in @ThePerfectPairs Programm für einen Zweck haben sollte, mir erschließt sich dieser jedenfalls nicht.
Es ist auch richtig, daß man sich bei der falschen Ausführung von Eigengewichtsübungen Verletzungen zuziehen oder langfristige Schäden davontragen kann. Wenn man mit tiefen Kniebeugen (v.a. ohne lange zuvor mit weniger schwierigen Übungen angefangen zu haben) arbeitet, kann man den Knorpeln des Knies und insbes. dem hinteren Meniskus schweren Schaden zufügen, und auch bei Klimmzügen kann man, wenn man nicht zugleich den gesamten Schultergürtel anspannt, das Schultergelenk schädigen. Allgemein hängen die vielfältigen Verletzungen im Kraftsport, wie auch in jeder anderen Sportart, sicherlich damit zusammen, daß viele, vor allem viele sehr junge Sportler nicht genügend Geduld für ihr Training aufbringen und sich überbeanspruchen in der Hoffnung auf schnelle Resultate. Mit einigem angelesenem Halbwissen werden Übungen dann auch nicht so durchgeführt, wie es sich natürlich anfühlt, sondern auf eine andere Art, die aber ungesund sein kann.
Insgesamt sehe ich aber nur Vorteile des Eigengewichtstrainings gegenüber eines Trainings mit Geräten: Man kann zuhause oder an der frischen Luft mit einfachsten Mitteln trainieren, muß also nicht mit vielen, stinkenden Menschen in einem häßlichen, stickigen Raum an schwitzigen Geräten Übungen ausführen und dafür auch noch einen monatlichen Beitrag entrichten. Das Einlesen in die entsprechenden Übungen dauert nicht lange, weil es nur wenige sind und man dennoch den gesamten Körper anspricht. Außerdem reichen bei den Kombinationsübungen, die mehrere Muskelgruppen aktiv und dazu noch viele mehr isometrisch/isotonisch kräftigen, kurze Übungszeiten von insgesamt oft unter einer Stunde am Tag, und die Muskeln schränken einen nicht in der Bewegung ein, da sie stets eine funktionale Größe besitzen. Der einzige Nachteil ist vermutlich, daß der (optische) Muskelaufbau wesentlich langwieriger ist. Da Du ohnehin Eigengewichtsübungen in deiner Routine hast: kennst Du Paul Wade oder eines seiner Bücher?
 
Nein es gibt nicht nur Vorteile des Eigengewicht Trainings. Ich mag diese ganzen Dogmen im Kraftsport gar nicht. Es ist nicht nur das eine oder nur das andere. Dabei weiß fast jeder selbst, dass wechselnde Reize und Belastungen den größten Trainingserfolg bringen und nebenbei auch gesünder sind, da der Bewegungsapparat nicht eintönig belastet wird.

Und auch das mit der Bewegungsfreiheit: du kannst mit Eigengewichts Übungen genauso verkürzte Muskeln und Co haben, von nicht mehr funktioneller Größe der Muskulatur kann man ja wohl fast erst bei Bodybuildern reden. Schau dir mal Gewichtheber(Sportler) an, die haben vollen Bewegungsumfang trotz Volumen.
Außerdem ist bei richtigem Traingsziel der optische Muskelaufbau genauso effektiv zu erreichen wie bei klassischem Krafttraining. Ich sehe da bis zu einem gewissen Trainingsgrad keinen Nachteil, solange man weiß wie man trainiert.

Muskelaufbau oder Kraftzuwachs ist vom Reiz abhängig, nicht von der Art der Übung. Deiner Brust ist theoretisch egal ob du Liegestütze, Maschine oder Bankdrücken machst.
Hypertrophietraining kommt mit Eigengewicht Übungen halt irgendwann an seine Grenzen. Aber ich gebe dir insoweit Recht, dass 80% der Trainierenden sehr weit davon entfernt sind. Zumal man die Übungen immer noch mit TUT oder gleich ganz isometrisch variieren kann.
 
Ich würde auch noch in den Ring werfen, dass es darauf ankommt, welches Ziel man verfolgt. Bodyweight Fitness ist mMn natürlicher, da der Körper schon selbst genau weiß wie viel Muskeln er braucht um gewisse Übungen zu absolvieren. Mit einer Maschine/Gewichten kann man theoretisch weit über dem trainieren, was der Körper "braucht", und das wirkt optisch dann "anders".

Das fällt natürlich in die Kategorie "solange man weiß, wie man trainiert". Bodyweight ist deutlich idiotensicherer.
 
Das große Problem beim Eigengewichtstraining sind die unzureichenden Möglichkeiten des Beintrainings. Natürlich kann man Split Squats oder box jumps durchführen, aber verglichen mit einer Kniebeuge mit ordentlich Gewicht oder Kreuzheben ist das doch eher unzureichend. Auch finde ich es schwierig, die Nachteile des Bankdrückens pauschal auf alle Langhantelübungen anzuwenden. Die "natürlichere" und "funktionellere" Übung wäre hier schlichtweg die Military Press.
 
Das große Problem beim Eigengewichtstraining sind die unzureichenden Möglichkeiten des Beintrainings. Natürlich kann man Split Squats oder box jumps durchführen, aber verglichen mit einer Kniebeuge mit ordentlich Gewicht oder Kreuzheben ist das doch eher unzureichend. Auch finde ich es schwierig, die Nachteile des Bankdrückens pauschal auf alle Langhantelübungen anzuwenden. Die "natürlichere" und "funktionellere" Übung wäre hier schlichtweg die Military Press.

Gute Punkte. Mit Dips, Klimmzügen, verschiedenen Pushups (gerade Negativ Pushups und Handstand Pushups sind sehr verletzungsanfällig!) kommt man schon vorwärts. Bei den Beinen ist dann aber tatsächlich schnell Schluss. Man kann noch ein paar Pistols machen aber das schwere Kreuzheben ist zu Hause nicht zu replizieren.

Bei all den erfolgten Hinweisen darf man die Ziele des Trainierenden nicht außer Acht lassen. Ich muss beim Sport auch schon mal jemanden ausheben (Takedown), der schwerer ist als ich. Da komme ich mit Bodyweight Training nicht weit...
 
Gute Punkte. Mit Dips, Klimmzügen, verschiedenen Pushups (gerade Negativ Pushups und Handstand Pushups sind sehr verletzungsanfällig!) kommt man schon vorwärts. Bei den Beinen ist dann aber tatsächlich schnell Schluss. Man kann noch ein paar Pistols machen aber das schwere Kreuzheben ist zu Hause nicht zu replizieren.

Bei all den erfolgten Hinweisen darf man die Ziele des Trainierenden nicht außer Acht lassen. Ich muss beim Sport auch schon mal jemanden ausheben (Takedown), der schwerer ist als ich. Da komme ich mit Bodyweight Training nicht weit...
Natürlich, ganz nebenbei ein paar Pistols... Ich bin mir absolut sicher, daß ein größte Teil der Athleten in den Studios nicht einmal eine korrekte vollständige zweibeinige Kniebeuge vollführen können, geschweige denn eine einbeinige Kniebeuge. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, kann man die Geschwindigkeit der Ausführung auch noch auf die Hälfte drosseln. Das schwere Kreuzheben auf längere Dauer zu praktizieren, ist letztlich unnatürlich, da die Beine natürlicherweise nur das Gewicht des Körpers tragen müssen. Bei einbeinigen Kniebeugen (und es bedarf mehrerer Jahre, um diese Übung in mehreren Wiederholungen oder sogar Sätzen zu meistern) ist bereits die gesamte natürlich benötigte Kraft ausgeschöpft. Der Sinn, dann noch mit Übungen wie dem schweren Kreuzheben zu beginnen, erschließt sich mir nicht, da sie nicht signifikant mehr für andere sportliche Aktivitäten nutzbare Kraft bringt.
Aber ich bin kein Dogmatiker, wer dann noch mehr Muskeln aufbauen will, möge doch mit weighed calisthenics anfangen, Muskeln und Gelenke sollten dann ohnehin stark genug sein, um bei noch mehr Gewicht keinen Schaden zu nehmen.
 
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