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Danke für die Rückmeldung! Ja, die Sakkoärmel bleiben auch genauso. Da hat was mit der Manschette nicht gestimmt, deshalb schaute sie unten gar nicht raus.

Könntest du das mit der Hose bitte näher ausführen? Ist eine Hiltl Milano. Die passt ziemlich gut finde ich und für meine gewaltigen Oberschenkel gibt es von der Stange fast nichts Besseres.
 
Danke für die ausführliche Kritik!

An Havanna: Drape Cut und dergleichen haben durchaus ihren Reiz, für mich ist es aber glaube ich nichts. Zumindest noch nicht.

Es ist RTW, da bin ich mit der Passform schon ganz zufrieden. Es ist ein etwas älterer Schnitt, den ich auch bei ein paar Anzügen habe. Je nach Fertigungstoleranz ist das Sakko dann auch mal 1cm - 1,5cm länger. Gut finde ich hingegen die Schulter, durch das Polster und die Ausführung (roped) finde ich sie stimmig.

Die Ärmelrotation muss ich mal im realen Leben beobachten. Wo ich hingegen bei dir bin: der Schließpunkt dürfte wirklich tiefer sein. Der ist nicht optimal und des Weiteren muss ich mal die Schulter am lebendigen Objekt dressieren lassen, dann fällt sie auch sauber (obwohl sie durch das bisschen Tragen inzwischen auch glatter ist).

Aber solange ich meine Anzüge bzw. Kombinationen noch nicht von Grund auf selbst fertige (das kommt irgendwann, wenn ich mit den Fertigkeiten soweit bin), kann ich mit diesem RTW-Kompromiss durchaus leben. Schließlich kosten die Änderungen ja auch nichts. :) Würde ich bei der jetzigen Mode ins Kaufhaus, zum Herrenausstatter, zu SuSu [...] gehen, würde ich überhaupt nichts finden, wo ich reinpasse.
 
Das ist idealisierte Herrenbekleidungs-Propaganda, sehr ästhetisch, aber nicht sehr realistisch.
[...]
Kein Drape-Cut-Träger hat jemals so ausgesehen wie diese Zeichnungen.
Diese Zeichnungen sind halt historische Comics für sartorial Interessierte, die eine zeitgenössische Mode abbillden. Viele Zeitgenossen hatten weder das Engagement noch den fähigen Schneider, um das selber umzusetzen, aber der Drape Cut wurde in den Hollywood-Filen der Zeit, insbesondere im Film Noir Genre mit Elan angenommen. Ein gutes Beispiel ist der überwiegend in B-Movies beschäftigte George Raft, einer der steifsten und hölzernsten Darsteller, die je ins Kino kamen. ;) Der sah den Zeichnungen schon ziemlich ähnlich. :D
https://d3hp8xnxb3lun4.cloudfront.n...9/george-raft-the-rake-hollywood-1200x800.jpg
https://pbs.twimg.com/media/EED60y4XoAIjOlr.jpg
.
Der Mann war ein großer Dresser seiner Zeit und sah in späteren Jahren auch anders aus. Der Punkt ist eben, dass diese Ästhetik gebunden an die Ära ist, in der sie entwickelt wurde. Sartoriale Kleidung ist längst nicht so modefrei, wie wir das oft behaupten. Und deshalb sieht jeder, der sich heute im Detail wie George Raft (oder Beau Brummell) kleidet, eben auch nach Karneval aus. Es ist einfach schon zu lang her, dass es aus der Mode kam. Das heißt nicht, dass das unästhetisch ist, die Ästhetik ist nur aus der Zeit gefallen und man kann sie nicht zurückholen, ohne auch die "Ich schau' dir in die Augen, Kleines"-Assoziationen aus der Zeit mitzubringen. Es entspricht einfach nicht mehr dem Abbild heutiger maskuliner Identität.

Und dann gibt es auch einen technischen Aspekt: Die überweiten Hosen waren nur in einer Zeit denkbar, als sie noch ausschließlich aus 500g und schwereren Stoffen gefertigt waren, die brauchte man nicht am Abend nicht auf den Bügel hängen, die stellte man einfach in die Ecke. ;) Ein heutiges Tropical-Wool-Gewicht ist viel zu unruhig im Fall, um so viel Fall in alle Richtungen zuzulassen. :)

tl;dr? No Drape Cut today. :) Stattdessen cremefarbene Breitcordhose und ein Ersteinsatz für die ziegelrote Wollkrawatte von Cappelli. Babyalpaka-Schal schon umgelegt, nicht im Bild hellbraune Carpincho-Handschuhe.

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