Einstieg in die Welt von Maßschuhen - Berücksichtigung orthopädischer Aspekte

Guten Tag,
leider habe ich etwas problematische Füße (Knick-Senk-Fuß), und mein Orthopäde rät mir, grundsätzlich nicht ohne Einlagen zu laufen. Die eigentlich benötigten Einlagen tragen jedoch so stark auf, dass ich sie nicht in Kombination mit klassischen Herrenschuhen tragen kann.
Um dennoch nicht auf hochwertiges Schuhwerk zu verzichten und gleichzeitig meinen Füßen etwas gutes zu tun, kam mir die Idee von Maßschuhen. In diesem Zusammenhang habe ich einige Fragen:

1) Kann ein Maßschuhmacher diese orthopädischen Aspekte in Gänze berücksichtigen?
2) Hat ein Maßschuhmacher in der Regel auch die orthopädische Kompetenz, um das Fußbett fachgerecht auszugestalten, oder sollte ich das benötigte Fußbett von einem orthopädischen Schuhmacher anfertigen lassen?
3) Welche Maßschuhmacher sind in Deutschland empfehlenswert? (Evtl. sogar im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf/Essen)
4) Mit welchen Kosten muss ich in etwa rechnen?
5) Gibt es evtl einen Zuschuss von der gesetzlichen Krankenkasse? (Einlagen werden bei mir von der Kasse bis zu 2x jährlich übernommen)

Über euren Input wäre ich sehr dankbar.
 
dss ist eine sehr heikle sache, die dich viel lehrgeld kosten kann. da würde ich viel fragen, bzw. recherchieren.
denn einen guten massschuster finden ist schon schwer (da wird viel unwahres erzählt), wenn der noch orthopädisch taugen sollte, dann mmn. fast unmöglich.
die orthopädischen massschuhe von freunden haben mich alle nicht überzeugt.
kommen in die nähe von klumpfuss, weit entfernt von massschuhelegance.
schreib hier im forum urban an, dem trau ich diesbezüglich eine hohe fachkompetenz zu.
ich muss jetzt wegen meiner arthrose im linken sprunggelenk ebenfalls dicke einlagen tragen, die fast nirgens reinpassen. ich hab jetzt bally chukkas, eine nummer grösser, damit gehts einigermassen. hab' allerdings im geschäft alles durchprobiert und die verkäuferin an den rand ihrer geduld gebracht.
alles gute und liebe grüsse aus wien
knitterbub
 
Vielen Dank für deinen Beitrag. Dann scheinen meine Bedenken ja nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein und mein Problem nicht ein exostisches... ;)
Hast du es selbst schon einmal mit einem Maßschuhmacher probiert? Evtl. auch in Zusammenarbeit mit (d)einem orthopädischen Schuhmacher, der das entsprechende Fußbett bereitstellt?
 
ich hatte einen tollen massschuster (+ 1988). damals aber nornale füsse, war eigentlich reiner snobismus. wennst normale füsse hast, brauchst keine massschuhe.
da stell ich ab und zu photos rein.
jetzt trag ich die noch immer, geht so mit der arthrose.
dazwischen die chukkas mit einlage. und zum laufen (bella figura) brooks laufschuhe mit den einlagen. an sich die beste lösung.
aber: ich tu mir die suche und das ausprobieren eines orthopädischen massschusters nicht mehr an.
von freunden weiss ich: entweder die schuhe sind medizinisch gut und sehen nach klumpfuss aus oder umgekehrt.
nb: massschuhe erfordern anfangs generell ein "training". ein freund von mir leistete sich von einem der teuersten masschuster hier ein paar, trug sie stolz und hatte binnen kurzem fürchterliche blutblasen. die antwort des meisters:" meine schuhe müssen sie sich verdienen!".
alles gute
knitterbub
 
ich habs dir photographiert. sind von bally, eine nummer grösser als üblich. musst hP1000053-3000x2250.JPGalt lange im geschäft (outlet in diesem fall) probieren. die einlage ist wirklich kompakt (dick), daher ist die schnürung breit. aber am rist dehnen sich die schuhe.
alles gute und liebe grüsse
knitterbub
 
Hast du mal an MtM gedacht? Ich habe ebenfalls einen Knick-Senk-Fuß und mir in Absprache mit meiner Orthopädin und den De Fumos Schuhe machen lassen. So sind Schuhe auf Einlagen und vice versa angepasst. Meine Orthopädin war begeistert. Ich kann ihre Kompetenz mangels Qualifikation allerdings nicht beurteilen. Bei längeren Wanderungen merke ich allerdings, dass die Einlagen von ihr, mir dabei helfen deutlich längere Strecken ohne Blasen und andere Beschwerden zu laufen.
 
Bei den dicken Einlagen habe ich neben der Breite das Problem, dass sie zu hoch aufbauen. Das bedeutet, dass die Fersenkappe die Ferse nicht mehr ganz umschließen kann, da die Ferse durch die Einlage ca. 1cm höher sitzt.
 
Bei den dicken Einlagen habe ich neben der Breite das Problem, dass sie zu hoch aufbauen. Das bedeutet, dass die Fersenkappe die Ferse nicht mehr ganz umschließen kann, da die Ferse durch die Einlage ca. 1cm höher sitzt.

das problem hab ich auch. da dieser schuhtyp aber einen hohen schaft hat, gehts mit fest reindrücken und starkem anpassen der einlagen an die fersenkrümmung. anfangs kanns sein, dass du mit einer ferse reibst, dann gib sofort ein blasenpflaster, am besten compeed drauf. sonst kanns blutig werden.... muss aber nicht.
auf jeden fall eine alternative zum teuren und leider ungewissen versuch mit orthopädischen massschuhen.
liebe grüsse
knitterbub
 
http://krisam.de/krisam-und-wittling/home/

Die beiden Schuhmachermeister bieten Maßschuhe inkl. Probeschuhen und einer mehrwöchigen Tragezeit
inkl. orthopädischer Zurichtung in zwei Varianten an:
1. konventionell nach den Regeln des Schuhmacherhandwerks von Hand gemachte Schuhe und
2. fabrikgefertigte Schuhe in Goodyear Welted bei Ambiorix, Belgien.

Nach dem Tragen der Probeschuhe wird der final bearbeitete Leisten plus Fußdaten des Kunden zu Ambiorix geschickt und die Schuhe dort gefertigt, was preisgünstiger ist als die Handarbeit der Schuhmacher.
Über Zuschüsse der Krankenkasse geben die beiden Meister ebenfalls sehr gerne und umfassend Auskunft,
da es mittlerweile deren Haupttätigkeit ist wie man auf der Startseite sehen kann.

Alternativ bietet in Montegranaro Damiano Chiappini seine handgemachten Schuhe mit der orthopäd. Zurichtung an,
da er die entsprechende Zulassung dafür hat. Das wäre unter'm Strich aufwändiger obwohl die Schuhe selbst preisgünstiger sind, also für die Schuhpaare 2ff die Preise dann niedriger ausfallen würden.

Praktisch würde ich aber die Herren Krisam und Wittling empfehlen, die auch in dem Buch von Laszlo Vass
erwähnt werden, da sie sehr gute Leistungen erbringen und über viel Erfahrung auf diesem Spezialgebiet
verfügen.
 
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