Was trage ich heute am Handgelenk

Das ist ein bisschen die Frage: Was ist eigentlich Uhrmacherei und wie baut man ein Uhrwerk besser und schlechter auf? Das kann ich Dir leider nicht in der Beschränktheit eines Beitrags sagen. Ein hinkendes Analogon zu unserer Forumsthematik wäre der Unterschied zwischen einem genähten Regent- und einem geklebten Boss-Anzug. Den versteht auch keiner, wenn er sich die beiden Anzüge nur oberflächlich ansieht.

Eine Mark XI ist keine aktuell erhältliche Uhr des Herstellers, die Preise dafür ergeben sich aus dem historischen Sammlerwert einer begehrten Vintageuhr auf dem Sekundärmarkt. Und selbst gut erhaltene IWC von 1950-70 mit dem Cal. 89 in 18k Gold sind schon für 2,5-3k zu bekommen. So viel zu hohen Preisen für eine IWC. ;)
Wow. Das habe ich nicht erwartet. Es ist sehr schade, dass der Beitrag die gewöhnte Sachlichkeit vermissen lässt.
 
Puh... ich persönlich lege nicht so viel Wert auf die Technik der Uhr, wie vielleicht @bluesman528. Ich nehme jetzt mal mit, die Uhr scheint überteuert (wie aktuell wohl jede Luxusuhr im Neuzustand).
 
Puh... ich persönlich lege nicht so viel Wert auf die Technik der Uhr, wie vielleicht @bluesman528.
Das muss natürlich jeder für sich entscheiden und mir ist völlig klar, dass die weitaus meisten sog. Luxusuhren auf dem Markt vornehmlich wegen ihrer äußeren Vorzüge und zur Demonstration, dass man es kann, gekauft werden. :) Vielleicht bin ich nur zu arm ;), aber ich finde ein grundsätzliches Verständnis für die Mechanik und die Vorzüge ihrer Machart bzgl. Haltbarkeit, Servicefreundlichkeit und Ganggenauigkeit wesentlich dafür, dass ich mich mit mechanischen Uhren beschäftige. Jede ordentliche Quarzuhr ist genauer und robuster, also ist gerade die nur in diesem abgeschlossenen mechanischen Universum sinnhaftige Handwerklichkeit in der Konstruktion das, was man jenseits der Eitelkeiten an Gegenwert bekommt.

Ich bin jetzt auch kein Uhrmacher, aber interessiert genug, mir bestimmte Eigenschaften auch am lebenden Objekt von meinem Uhrmacher erklären zu lassen, wenn ich ihn mal sehe. Und Dokumentation wie die oben verlinkte von dem renommierten Uhrmacher John Davis zum IWC Cal. 89 sauge ich auch gern auf. ;) Aber die mechanische Horologie ist eben ein sehr weites historisches Feld, komplexer als die Schneiderei.
 
Ach Kinners, jede Uhr ist strenggenommen überteuert.

Ich weile jetzt 45 Jahre auf dieser Erde und bin noch nie mehr als 10 Sekunden von jemandem oder etwas entfernt gewesen, dass mir nicht die Zeit hätte verraten können (was natürlich im Umkehrschluss bedeutet, dass ich zu viel arbeite und zu wenig reise, aber lassen wir das).

Keiner hier braucht wirklich ne Uhr (sorry, wenn ich für euch spreche). Aber: viele wollen eine. Und das ist auch ok so. Preisdiskussionen aber sind nicht nur im Luxusuhrenbereich Quatsch, sondern wohl bei allen Uhren. Und wenn man es wirklich darauf anlegen will, kann man hier die Antwort geben, die man immer geben kann: "Der Markt macht den Preis" bzw. "Eine Uhr ist das wert, was andere dafür zu zahlen bereit sind." Lasst uns doch bitte einfach daran erfreuen, dass es so etwas schönes gibt.

Und weil es genau in diese Kerbe schlägt, hier ein Bild von meiner SBGA229, einer für die einen maßlos überteuerte Japan-Gurke, die mir den Preis wert war - und mehr bedarf es auch nicht.

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Nur, damit wir uns verstehen: ich kann die Frage durchaus nachvollziehen, warum eine IWC 3-4 mal so viel kostet, als eine Stowa. Oder eine Rolex 10 mal so viel wie eine Steinhart. Eine Diskussion hierüber ist aber völlig sinnlos und führt zu nichts. Aber natürlich gilt: go ahead, wenn ihr wollt.
 
Kurze Zwischenfrage aus dem Publikum:

Bezugnehmend auf sie Thematik: "Wieso IWC wenn auch Stowa Werk XY eingebaut hat".

Ich habe von Ihrem strenggenommen keine Ahnung, daher sie Anfängerfrage: Sind Uhren von Stowa und IWC bauähnlich? Oder nur das Werk gleich und IWC hats veredelt? Wie darf man die Diskussion verstehen?
 
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