Erfahrung mit Anzügen von "Regent"

Wie schon geschrieben war die Kleidung der Mitreisenden oftmals ne echte Katastrophe
Ärmel zu lang. Sakko, sass wie ein Sack. Hosen zu eng.
Hosen mit 10 Emblemen drauf - damit auchd er letzte Honk weiss wer die Hose geklöppelt hat.
Zur Wanderung wurde Hermes getragen usw. usw.
 
Brioni macht doch für 3800 Euro Anzug auch "nur" RTW. Wenn manche hier sagen das Regent dicht an Brioni ran kommt, muss es ja komplettes Unvermögen des Management gewesen sein, dass die Marke Regent sich nicht etablieren konnte. Oder waren die Schnitte wirklich so schlecht für den Normalkunden ?
In der Preisklasse reicht es nicht mehr, dass ein Anzug gut sitzt (wobei sich diesbezüglich teure und billige Konfektion alle Probleme teilen, die Größe ist ja nicht für den konkreten Kunden gefertigt, sondern für einen abstrakten Modellkörper), das kann man auch billiger haben. Selbst eine vernünftige Innenkonstruktion ist heute nicht mehr einer preislichen Topklasse vorbehalten.

Man muss die Marke kennen und wollen, begehrenswert finden, sich als Gruppenmitglied im Kreise anderer Träger der Marke identifizieren. Das geht nicht ohne komplexes Marketing für Marke und Produkt.

Wenn wenn ich überlege was ich an Kleidung auf der MS Europa 2 letztens gesehen habe, frage ich mich doch echt ob wir hier komplette Exoten sind. Teure Sakkos mit schlechtem Sitz war da noch das geringste Übel.
Da ist die Frage, was einem reicht: Möchte man selbst gut angezogen sein oder sich nur dem imaginierten Lebensstil einer angestrebten Gesellschaftsklasse anpassen? Letzteres ist für viele Menschen viel wichtiger. Und da sind Marken ungemein wichtig, weil sie den anderen anzeigen, dass man die richtige Highend-Marke trägt und damit "dazu gehört".

Natürlich ist das ein reines Unter- bis Mittelschichtphänomen. Leute, die wirklich "dazu gehören", verspüren nicht den inneren Drang, das mit Kleidungsmarken zu zeigen. Es sei denn, sie gehören ihnen. ;)
 
Brioni macht doch für 3800 Euro Anzug auch "nur" RTW. Wenn manche hier sagen das Regent dicht an Brioni ran kommt, muss es ja komplettes Unvermögen des Management gewesen sein, dass die Marke Regent sich nicht etablieren konnte. Oder waren die Schnitte wirklich so schlecht für den Normalkunden ?
Die RTW Schnitte waren in den letzten 10 Jahren nicht in der Lage, eine Position im Handel (Einkäufer oder Kunden) zu gewinnen. Meine Erfahrung: die die halbwegs passten waren am altmodischsten. Die modernen waren in jeder Hinsicht eine Katastrophe, die haben irgendwie unfähig versucht den Italienern nachzueifern.
MTM hat Regent nie in den Griff bekommen. Ich habe es wirklich probiert! Man stelle sich die hier gerne gezeigten SuSu Probleme vor, nur auf dem Regent Preisniveau...
Die einzige Chance wäre gewesen, eine Internet-Marke mit einer dezidierten deutschen Ästhetik aufzubauen, die hätte sich international möglicherweise hinreichend verkauft (als globale Nische). Der deutsche Markt war in den letzten 10 Jahren als Geschäftsmodell nie groß genug. Aber das wollte keiner der letzten GF...
 
Ein großer Unterschied wird wohl auch darin bestehen, daß Brioni ein globaler Brand ist, der sich weltweit verkauft. Und das eben auch den den richtigen Luxusstandorten.

Regent ist primär auf Deutschland fokusiert. Und damit auf ein Land, das deutlich weniger vermögend ist, als wir selber immer vermuten: Durchschnittseinkommen 3000 brutto........ab 3500 netto als Single gehörst Du in den Rahmen der 10% Spitzenverdiener..... die Zahl derer, die 1500 und mehr für einen Anzug ausgeben ist deutlich limitierter als man denken mag.
 
Ein großer Unterschied wird wohl auch darin bestehen, daß Brioni ein globaler Brand ist, der sich weltweit verkauft. Und das eben auch den den richtigen Luxusstandorten.

Regent ist primär auf Deutschland fokusiert. Und damit auf ein Land, das deutlich weniger vermögend ist, als wir selber immer vermuten: Durchschnittseinkommen 3000 brutto........ab 3500 netto als Single gehörst Du in den Rahmen der 10% Spitzenverdiener..... die Zahl derer, die 1500 und mehr für einen Anzug ausgeben ist deutlich limitierter als man denken mag.
Mag sein. Mit dem Hintergrund überrascht es doch um so mehr, wieviele Mitbürger sich teure Dinge leisten können.
Wenn ich allein die Buchungszahlen der Kreuzfahrtbranche anschaue. Besonders bei den Luxusschiffen mit den ich jetzt unterwegs war. Da kostet eine Reise schnell 15-20000 Euro pro Person, ohne Extras wie Businessflug oder Sonderprogramme. Auch Ausflüge und Getränke kommen noch oben drauf.
 
Mag sein. Mit dem Hintergrund überrascht es doch um so mehr, wieviele Mitbürger sich teure Dinge leisten können.
Wenn ich allein die Buchungszahlen der Kreuzfahrtbranche anschaue. Besonders bei den Luxusschiffen mit den ich jetzt unterwegs war. Da kostet eine Reise schnell 15-20000 Euro pro Person, ohne Extras wie Businessflug oder Sonderprogramme. Auch Ausflüge und Getränke kommen noch oben drauf.

sicher - die Leute geben für viele Dinge Geld aus. Autos, Reisen.......sicher auch Klamotten. Das große Geld wird aber sicher nicht für eine verstaubte Provinzschneiderei ausgegeben, sondern in hippen und modernen Shops.

Bei den angesprochenen Kreuzfahrten würde ich jedoch darauf tippen, daß dort auch viele ältere Leute an Bord sind, die keine Anzüge mehr brauchen oder genug davon haben.
 
Es wird auch einfach oft vergessen, dass Deutschland keine stilistische Hochburg ist, zumindest was den Geschmack der meisten Männer angeht. Wir könnten hier noch weitere Gründe zusammentragen, aber die Frage ist letzten Endes wohin es führen soll, außer zu Spekulationen?
 
Regent ist primär auf Deutschland fokusiert. Und damit auf ein Land, das deutlich weniger vermögend ist, als wir selber immer vermuten: Durchschnittseinkommen 3000 brutto........ab 3500 netto als Single gehörst Du in den Rahmen der 10% Spitzenverdiener..... die Zahl derer, die 1500 und mehr für einen Anzug ausgeben ist deutlich limitierter als man denken mag.
Die Zahl stimmt schon, aber zeigt nur die abhängig Vollzeitbeschäftigten. Die Menschen, die vermögend, aber/weil sie keine Angestellten sind, werden davon gar nicht erfasst. Das sind auch keine Millionen, aber genug, um die diversen Luxusangebote, über die wir hier reden und die ja alle auch nur Nischenprodukte sind, wahrnehmen zu können.

Selbst wenn man die Nettogehälter in Deutschland thematisiert, wird dabei auch gerne unterschlagen, was im Gegensatz zu anderen Ländern mit angeblich höheren Nettogehältern (z.B. USA) an Inklusivleistungen noch oben drauf kommt: Gesundheitsversorgung, rudimentäre Rente, Arbeitslosenversicherung, kostenlose Schul- und Universitätsausbildung. Wenn man das alles abzieht, wird man wenige Länder mit unserer Bevölkerungszahl finden, die lebenshaltungskostenbereinigt höhere Erwerbseinkommen in abhängiger Beschäftigung ermöglichen.

Vermögen ist ein anderes Thema, da gibt es "reichere" Länder, wobei aber auch gerne unterschlagen wird, dass das in der breiten Masse vor allem selbst genutzte eigene Immobilien sind, die nicht ohne weiteres veräußerbar sind und daher nur mit einem theoretisch geschätzten Buchwert einberechnet werden.
 
Vermögen ist ein anderes Thema, da gibt es "reichere" Länder, wobei aber auch gerne unterschlagen wird, dass das in der breiten Masse vor allem selbst genutzte eigene Immobilien sind, die nicht ohne weiteres veräußerbar sind und daher nur mit einem theoretisch geschätzten Buchwert einberechnet werden.


Wenn man berücksichtigt, dass Rentenansprüche zum Vermögen gezählt werden, wird erst richtig klar, wie gering das tatsächlich verfügbare Geldvermögen der großen Mehrheit in Deutschland ist.
 
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