Was trage ich heute am Handgelenk

Oh ich bin neidisch. Gehe auch am Samstag zur Baselworld darf mir aber nur am Fenster die Nase plattdrücken und gehöre nicht zu den Auserwählten die Uhren auch anfassen dürfen.
 
Oh ich bin neidisch. Gehe auch am Samstag zur Baselworld darf mir aber nur am Fenster die Nase plattdrücken und gehöre nicht zu den Auserwählten die Uhren auch anfassen dürfen.
Da ist aber in diesem Jahr wirklich mehr drin für die Seh-Leute. Nicht bei jeder Marke und nicht so viel, wie die Messeleitung es gern hätte – die Baselworld soll ja “von der Order- zur Erlebnisplattform” werden –, aber Ihr bekommt jetzt Uhren ans Handgelenk und noch einiges mehr geboten.
 
Nicht verbessert hat sich die Lichtsituation auf den meisten Ständen. Ihr überseht also bitte möglichst die blöden Punktstrahler-Reflexe und bedenkt, dass die Uhren auf den Handy-Wristshots deutlich größer wirken, als sie sind.
Gestern gab’s unter anderem:
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Die Rolesor-Sea-Dweller, die sich natürlich besser zu einem Neoprenanzug ausnimmt, am besten zu einem mit gelbgoldenen Nadelstreifen.
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Mir gefällt zu meinem alten Crombie der Octo Finissimo Chronograph besser, Bulgaris neuer Weltrekord mit 3.3mm flachem Automatikkaliber. Das Gehäuse ist 6,9mm hoch.

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Bei Tudor flogen natürlich alle auf die Black Bay Bronze
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– und noch viel mehr auf die Black Bay P01, den Nachbau einer 1968 entwickelten, nie in Serie gegangenen Taucheruhr für die US Navy. Mit den großen Stahlklappen zwischen Hörnern lässt sich die Drehlünette fixieren.
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Mühle Glashütte hat seine “Teutonia Sport 1” gründlich überarbeitet; mir gefällt das Clous-de-Paris-Blatt überraschend gut ...
 
Da ist aber in diesem Jahr wirklich mehr drin für die Seh-Leute. Nicht bei jeder Marke und nicht so viel, wie die Messeleitung es gern hätte – die Baselworld soll ja “von der Order- zur Erlebnisplattform” werden –, aber Ihr bekommt jetzt Uhren ans Handgelenk und noch einiges mehr geboten.

Wie kann sich jemand, der noch nie auf einer Uhrenmesse war, das mit den zwei Gruppen vorstellen (nur gucken vs. anfassen)?
 
Wie kann sich jemand, der noch nie auf einer Uhrenmesse war, das mit den zwei Gruppen vorstellen (nur gucken vs. anfassen)?
Wie bei jeder klassischen Fachmesse werden vor allem die Einkäufer bedient und umsorgt, hier also die Juweliere. Bei den Uhren kommen bedeutende Sammler dazu. Und natürlich wollen die Aussteller ihre Novitäten möglichst bald möglichst schön auf allen medialen Kanälen sehen. Darum haben auch alle relevanten “Multiplikatoren” Vorlagetermine: Print- und Online-Journalisten, Blogger sowie ihre Foto- und Video-Trupps.

Weil sich aber auch in der Uhrenbranche alles wandelt, die Marken jetzt den direkten Kontakt zum Konsumenten halten, ihre Produkte zunehmend online vertreiben, schwächeln die Messen und wollen sich wandeln: “Von der Order- zur Erlebnisplattform”, heißt das in Basel. Die Einsicht kommt spät, noch ist nicht viel passiert. Die Besucher, die für einen horrenden Eintrittpreis bislang genau nichts durften, als um Prospekte zu bitten, kriegen aber bei mittelgroßen und kleinen Marken durchaus die Uhren in die Hand (das gilt auch für die uhrmacherische Avantgarde im “Ateliers”-Bereich), können sich bei Oris in Qualitätskontrolle üben, bei Porsche Design in 911ern verschiedener Generationen platznehmen oder sich bei Bandherstellern ein individuelles Stück zusammen- und bestellen. Immerhin: mehr als noch vor einem Jahr. Mal sehen, welche Unterschiede in der Zukunft noch gemacht werden zwischen Kunden und Endkunden ...
 
Das ist ein Schritt in die Richtige Richtung. Wenn sie das nicht auf die Reihe bekommen den Kunfen etwas zu bieten ist die Messe Baldi Geschichte. Wäre schade!
 
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