Da hat halt wieder einmal ein Experte Aufschlag und Spanne verwechselt. Kommt immer wieder vor. Eine Spanne von 400 % ist rein technisch unmöglich. Bei Einstandskosten von Null wäre die Spanne 100 %.
 
Da ich mal wieder im Frankfurter Raum bin, möchte ich nochmal bei SuSu zwecks Änderungen vorstellig werden. Da meine MTM-Beraterin dort nicht mehr arbeitet und ich mir bei den übrigen nicht wirklich sicher bin, wie gut sie das System beherrschen, möchte ich selbst vorab etwas mehr Gedanken machen.

Daher hätte ich gerne eure Einschätzung, zu ein paar Punkten, bei denen ich mir noch nicht sicher bin. Klar ist bis jetzt, dass der Oberarm etwas enger gemacht, der obere Rücken etwas eingenommen und die minimale Nackenfalte beseitigt wird. Zudem mache ich die Hose am Bund eine Idee enger. Bei Folgeprojekten werde ich den Schließpunkt 1 cm nach unten versetzen lassen und die Gesamtlänge um 2 cm erhöhen.

Unsicher bin ich mir bei zwei Punkten:

(1) Soll ich die Hose am Gesäß noch 1 cm anheben 1 cm die Naht im unteren Bereich auslassen? Oder ist das Risiko einer Verschlechterung zu hoch?

(2) Im Brustbereich bin ich mir unsicher, ob das Sakko etwas enger sein könnte. Das Revers liegt nicht so ganz eng an, wobei mir da die Erfahrung fehlt, wie es denn sein sollte. Möglich ist für mich auch, dass die Taillierung erhöht werden muss. Jedenfalls liegt das Sakko an der Brust enger an, wenn ich mit den Händen eine stärkere Taillierung simuliere. Von der Optik gefällt mir aber sowohl die Brustweite als auch die Taillierung. Wie ist eure Einschätzung?
 

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Klar ist bis jetzt, dass der Oberarm etwas enger gemacht, der obere Rücken etwas eingenommen und die minimale Nackenfalte beseitigt wird.
Die Nackenfalte sehe ich nicht. Ein engerer Oberarm wäre jetzt auch nicht unbedingt notwendig, es könnte dazu führen, dass der Ärmel unter der Schulter sichtbar einknickt, was ziemlich übel wäre. Im oberen Rücken kann man etwas Stoff einnehmen, da bin ich bei Dir.

Zudem mache ich die Hose am Bund eine Idee enger.
Ist das notwendig? Auf dem Foto sieht die Bundweite gut aus.

Bei Folgeprojekten werde ich den Schließpunkt 1 cm nach unten versetzen lassen und die Gesamtlänge um 2 cm erhöhen.
Würde ich nicht machen. Diese Änderungen würden dazu führen, dass Du noch strichförmiger aussiehst als jetzt schon, weil sie Dich visuell in die Länge ziehen..

Unsicher bin ich mir bei zwei Punkten:

(1) Soll ich die Hose am Gesäß noch 1 cm anheben 1 cm die Naht im unteren Bereich auslassen? Oder ist das Risiko einer Verschlechterung zu hoch?

(2) Im Brustbereich bin ich mir unsicher, ob das Sakko etwas enger sein könnte. Das Revers liegt nicht so ganz eng an, wobei mir da die Erfahrung fehlt, wie es denn sein sollte. Möglich ist für mich auch, dass die Taillierung erhöht werden muss. Jedenfalls liegt das Sakko an der Brust enger an, wenn ich mit den Händen eine stärkere Taillierung simuliere. Von der Optik gefällt mir aber sowohl die Brustweite als auch die Taillierung. Wie ist eure Einschätzung?
Du leidest unter dem gefährlichen Nitpicking-Syndrom. "Wenn ich diese winzigste Minimaländerung da und dort noch machen lasse, sehe ich 5x besser aus." ;) Man kann daran auch solange herumdoktern, bis man es zuverlässig verdorben hat.

Ich würde weder das eine noch das andere machen lassen. Lieber einfach öfter tragen, den Look auf sich wirken lassen, Trageerfahrung damit sammeln und genießen. Wie oft hast Du den Anzug bislang getragen? Trägst Du häufiger Anzug?
 
Die Nackenfalte sehe ich nicht. Ein engerer Oberarm wäre jetzt auch nicht unbedingt notwendig, es könnte dazu führen, dass der Ärmel unter der Schulter sichtbar einknickt, was ziemlich übel wäre. Im oberen Rücken kann man etwas Stoff einnehmen, da bin ich bei Dir.

Ich auf dem Foto auch nicht, gucke ich mir nochmal an :D Ok dann lasse ich das am Oberarm mal abstecken und entscheide dann.

Ist das notwendig? Auf dem Foto sieht die Bundweite gut aus.

Bei längerer Tragedauer weitet sich der Bund ein wenig, bin mir aber tatsächlich noch etwas unsicher, ob das sinnvoll ist.

Würde ich nicht machen. Diese Änderungen würden dazu führen, dass Du noch strichförmiger aussiehst als jetzt schon, weil sie Dich visuell in die Länge ziehen..

Klare Ansage die mir einleuchtet, werde ich also lassen!

Du leidest unter dem gefährlichen Nitpicking-Syndrom. "Wenn ich diese winzigste Minimaländerung da und dort noch machen lasse, sehe ich 5x besser aus." ;) Man kann daran auch solange herumdoktern, bis man es zuverlässig verdorben hat.

Ich würde weder das eine noch das andere machen lassen. Lieber einfach öfter tragen, den Look auf sich wirken lassen, Trageerfahrung damit sammeln und genießen. Wie oft hast Du den Anzug bislang getragen? Trägst Du häufiger Anzug?

Voll erwischt ;) Was mich interessiert ist, ob du nicht selbst am Anfang noch solche Mikrooptimierungen vorgenommen hast. Ist vermutlich ein schmaler Grad zwischen übertriebener Penibilität und sinnvollen Änderungen. Die Passform meines Anzugs ist dafür, dass noch nichts geändert wurde und es der erste Wurf ist, wirklich gut. Nur gibt es doch meistens Verbesserungspotenzial. Gibt es dafür ganz grundsätzlich eine sinnvolle Herangehensweise?

Hinsichtlich der Trageerfahrungen hast du sicher Recht. Habe ich zu wenig und werde ich zukünftig erhöhen :) Der Anzug wurde erst ein paar Mal getragen. Ich trage generell noch sehr unregelmäßig Anzug. Das wird sich aller Voraussicht nach aber in diesem Jahr noch ändern.

Vielen Dank für deine wirklich sehr hilfreichen Ausführungen!
 
Falten im Oberarm kommen meistens von einer falschen Ärmelrotation, wenn du ganz natürlich stehst. (Für Fotos macht man oft den Zinnsoldat)
Die Weite im Oberarm ist wichtig. In Zusammenhang mit ausreichen Brustweite, weiterem Oberarm und hohem Armloch ergibt sich Bewegungsfreiheit.

Wenn der Anzug gut aussieht und sehr bequem ist passt das schon!
 
Was mich interessiert ist, ob du nicht selbst am Anfang noch solche Mikrooptimierungen vorgenommen hast.
Ich habe das erst mal eine Zeit lang getragen (und ich trug auch damals mindestens werktäglich Anzug, daher hatte das auch Aussagekraft) und daraus vom Tragegefühl her Änderungen für die Folgebestellungen abgeleitet. Der Sitz des Sakkos entwickelt sich noch über die ersten zehn längeren Tragevorgänge, wenn sich die Inlays an den eigenen Körper anpassen, deswegen hat es vorher auch keinen Sinn, irgendwas zu ändern.

Am ersten Exemplar selbst habe ich nichts ändern lassen, mittlerweile habe ich das schon längst zu Oxfam gegeben. Mir gefiel der Stoff nicht mehr (Wolle/Leinen) und auch die Schulterform (Soft Shoulder) habe ich danach nie wieder gewählt. Aber ich glaube, ich habe am Pattern über die Zeit auch Substanzielleres ändern lassen als Du (vor allem Schulternaht weiter nach hinten, 2cm mehr Bundweite).
 
Wie ist eure Einschätzung?
Ganz grundsätzlich: Hast Du einen Schneider in der Nähe, den Du zu diesen Details befragen könntest?

Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Hose relativ zu eng und schmal ist, da sich auf dem Foto die Taschen ausstellen, sich möglicherweise das Wadenbein tendenziell sozusagen 'durchdrückt', die Saumweite am Fuß ziemlich schmal erscheint und man insbesondere die hinteren Bügelfalten mMn insgesamt deutlich mittiger verlaufend erwarten würde, die sichtbaren schrägen Falten (sehr auffällig am rechten Bein) deuten auf eine Passform-Problematik 'im engeren Sinne'.
Ob jetzt im Vorderbereich der Flatfront(?)-Hose verursacht (https://www.styleforum.net/threads/gaping-pockets.315238/) oder eher in Richtung Schritthöhe bzw. Gesäßanteil kann ich nicht beurteilen, die Side Adjuster scheinen auch schon recht stramm eingestellt zu sein...?

Zur Jacke: findest Du die Schulterweite passend? Ich kenne den SuSu-Schnitt und die entsprechende Schultervariante nicht, auf den Bildern scheint die Schulter etwas nach außen abzukippen (und "überschnitten" ist sie ja eigentlich nicht), persönlich finde ich allerdings einen gewissermaßen steileren Verlauf der sichtbaren Naht am Übergang zum Ärmel (rot skizziert) mit entsprechend deutlicheren Konturen (blauer Bereich) passender.
CornelianiLeinenSeide2.JPG
Auf dem beigefügten Foto erkennt man (hoffentlich...), wie sich der Ärmel vom Torso/Achselbereich abgrenzt und somit direkt in die so wichtige sichtbare Silhouette/Taillierung übergeht.

Ich kann daher gut nachvollziehen, dass sich Gedanken zum Oberärmelumfang und der Brustweite ergeben - würde aber zuerst die Schulterweite prüfen und inwiefern diese mitursächlich für die deutlichen Vertikalfalten in der Rückansicht und die verbesserungswürdige Kontur im Bereich von Oberarm, Achsel und Brust sein könnte.

Die geringfügige Änderung beim Schließpunkt wird die Silhouette nicht verschlechtern, nach gängigen Kriterien ist die Jacke tendenziell zu kurz (relativ und aufgrund der Körpergröße) und es geht meiner Ansicht nach nicht nur darum, das Gesäß zu bedecken, da auch der Schrittbereich nicht vollständig entblößt sein sollte (auch wenn hier seit Anbeginn bei SuSu andere Auffassungen bestehen, teils auch in einem explizit misogynen Kontext ihrer ersten Werbekampagnen dargestellt...)

Ich bin im Gegensatz zu bluesman der Meinung, dass eine klar längere Jacke in der oberen Körperhälfte balancierter wirken würde (siehe Relation oberhal/bunterhalb des Schließknopfes) und im Zusammenhang mit einer deutlich weniger schmalen Hose das Gesamtbild verbessern würde - die genannte Strichoptik/Länge wird ja bei der vorhandenen Körpergröße maßgeblich durch die enorme Verjüngung von Schulterweite zur Saumweite am Fuß verursacht (geschätzt gut 18 cm ?).
 
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