Hochzeit als Gast und Fotograf

andreas_

Well-Known Member
Nun, ich habe zwar schon einmal eine Frage zu einer Hochzeitseinladung gestellt (siehe hier), denke aber dass sich ein neues Thema lohnt da das Problem diesmal etwas anders gelagert ist.

Mich hats wieder "erwischt", diesmal im doppelten Sinne. Ich bin zu einer Hochzeit "eingeladen", diesmal allerdings auch als Fotograf (sozusagen mein zwangsweise verordnetes Hochzeitsgeschenk). Die Hobbyfotografen aus dem Forum wissen natürlich: bei der Frage ob man den Fotograf auf einer Hochzeit macht sollte man eines tun, nämlich weglaufen. ;)
Das soll aber nicht das Thema sein, ist nicht die 1. Hochzeit und das Paar kennt mein Bilder und würde sich so oder so keinen Profi-Fotografen leisten.

Aber ich stecke sozusagen in der satoralen Zwickmühle, da ich irgendwie den Spagat aus funktionell (und beim Fotografieren nicht hindernd) finden muss.

Nun zu den Rahmenbedinungen:
  • Hochzeit Anfang Juni, kann also sehr warm und auch kalt und nass werden. Soweit so schlecht.
  • Kein Dresscode vorgegeben, ich vermute von Anzug bis Jean (+ evtl. Hemd) wird dabei sein. Aus satoraler Sicht erwarte ich keine Höhenflüge und großartige Erwartungen
  • Die Braut trägt ein weißes Kleid, der Bräutigam wird in einem normalen Anzug + Weste heiraten. Farbe des Anzugs vermutlich dunkelgrau, das ganze Outfit hängt noch unausgesucht im Laden. Das ist aber eine andere Baustelle für mich, vermutlich muss ich noch mit ihm einkaufen gehen. Auch wenn ich eigentlich noch zu wenig Erfahrung habe...

Aus satoraler Sicht hatte ich an folgendes gedacht:
Im Gegensatz zur letzten Hochzeit (dunkler, um nicht zu sagen schwarzer Anzug) hängt in meinem Schrank jetzt ein dunkelblauer Anzug mit Fischgrät-Muster (Susu) den ich tragen würde. Dazu ein weißes Hemd mit Doppelmanschette und silbernen Manschettenköpfen, dezenter Krawatte (Auswahlbild kommt noch) und weißem Einstecktuch.
Da ich wahrscheinlich keine passenden schwarzen Captoe Oxford mehr bekommen werde entweder meine schwarzen Derby mit Ziernaht (vom bösen L) oder mutiger: dunkelbraune Plain Derby (Handmacher). Oxfords hätte ich zwar auch anzubieten, aber ich denke hellbraun mit Captoe ist dann doch zu mutig/auffällig (L&M Berlin)? Socken dezent in dunkelgrau oder navy.

Nun zu meinem Problem: beim Fotografieren könnte das durchaus stören, z.B. die Manschettenköpfe oder bei gröberen Verrenkungen das Sakko. Fällt das Sakko, stünde ich also "nackt" mit Hemd und Krawatte da (die dann definitiv stören wird, also bin ich bisher bei zwei Möglichkeiten angelangt.

Variante 1: Auf Krawatte und Manschettenknöpfe verzichten (weißes EST bleibt zur Auflockerung). Sieht natürlich lässiger aus, meinem Empfinden nach für eine Hochzeit unter normalen Umständen nicht angebracht. Negativ auffallen würde ich damit unter den Gästen allerdings nicht - das erledigt so oder so die Kamera. ;)
Und die Variante ist natürlich auch ideal falls es an dem Tag wärmer sein sollte.

Variante 2: alles oben genannte, allerdings zusätzlich noch eine Weste besorgen. Dann könnte ich das Sakko ablegen ohne nackt zu wirken und die Krawatte bleibt dort wo sie sein soll. Manschnettenknöpfe behalte ich mir als Option vor, das muss ich vorher mal testen wie das funktioniert.
Problem: Eine Weste im Anzugstoff habe ich nicht und wird auch nicht möglich sein denke ich. Also müsst ich mir anderweitig eine besorgen. Welche Farbe - grau? Verwechslungsgefahr mit dem Bräutigam ist dank Kamera hoffentlich ausgeschlossen (außerdem tendiert er Richtung typischer Hochzeitsweste, weiß oder creme mit Muster).

Und dank Vorschau entschuldige ich mich gleich mal für den langen Text - das sollte nicht so lang werden. :eek:
 
Wenn andere Gäste Jeans tragen, sind braune Schuhe imho ok.
Findet die Hochzeit draußen oder drin statt? Das bleibt etwas unklar.
Anstatt einer Weste könntest du auch einen hellgrauen oder flaschengrünen Cardigan nehmen. Sch mal auf den shibumi tumblr, da hatte Niels mal so ein Outfit an. Da wären dann aber keine Umschlagmanschetten mehr möglich.
 
Das Thema ist mir zu bekannt. Wer das wirklich macht und auch Ernst nimmt und eine komplette Hochzeitsstory und nicht nur die üblichen Portraitaufnahmen macht weiß wieviel Arbeit das ist. Daher ist den Profis jeder Cent zu gönnen ... allerdings gibt es da leider sehr große Qualitätsunterschiede.

Zu Deinem Outfit, ich habe bisher immer mindestens auch gekniet und oftmals auch lang gelegen. Ich würde das Outfit daher lieber darauf ausrichten.

P.S. 1.4/1.8 - 50 ... 85 mm sind Pflicht.
 
Fotografen tragen schwarz. Schwarzes T-Shirt, oder Hemd, dazu schwarzer Anzug und schwarze Schuhe am besten mit Gummisohlen, wenn man mal auf die Leiter muss. Ist die Berufskleidung. Alles andere führt dazu, dass keiner weiß, wer den Fotograf ist und beim Gruppenfoto alle in eine andere Kamera schauen.
 
Danke schonmal für eure Hinweise :)

Wenn andere Gäste Jeans tragen, sind braune Schuhe imho ok.
Findet die Hochzeit draußen oder drin statt? Das bleibt etwas unklar.
Anstatt einer Weste könntest du auch einen hellgrauen oder flaschengrünen Cardigan nehmen. Sch mal auf den shibumi tumblr, da hatte Niels mal so ein Outfit an. Da wären dann aber keine Umschlagmanschetten mehr möglich.

Auch hellbraun? :D

Also, der Ablauf wird so sein: Vormittag Hochzeitsfotos (Brautpaar, Trauzeugen und Fotografen), Trauung in der Kirche (soll recht schlicht sein) dann am Nachmittag. Anschließend gehts zum Feiern.
Verheiratet (standesamtlich) sind die beiden ja eigentlich schon seit ein paar Wochen ;)

Cardigan hatte ich auch schon überlegt - ist aber auch sehr leger ohne Sakko. Anzubieten hätte ich da aktuell: grau, hellblau und dunkelblau von Susu und braun von Falke. Muss ich noch aufstocken, aber Susu hat aktuell nichts anders und die passen mir perfekt.

Fotografen tragen schwarz. Schwarzes T-Shirt, oder Hemd, dazu schwarzer Anzug und schwarze Schuhe am besten mit Gummisohlen, wenn man mal auf die Leiter muss. Ist die Berufskleidung. Alles andere führt dazu, dass keiner weiß, wer den Fotograf ist und beim Gruppenfoto alle in eine andere Kamera schauen.

Tut mir leid, aber den schwarzen Anzug werde ich nicht anziehen. Wobei, da wärs nicht unbedingt schade drum. Ist, wie ich festellen musste doch sehr knapp von mir ausgewählt worden. :rolleyes:

Gummisohlen hätte ich nur an den schwarzen Derby von Lloyd.

Außerdem muss ich auch als Fotograf nicht unbedingt kleidungstechnisch aus dem Rahmen fallen (und wenn es nur mein persönlich gesteckter Rahmen ist).

Das Thema ist mir zu bekannt. Wer das wirklich macht und auch Ernst nimmt und eine komplette Hochzeitsstory und nicht nur die üblichen Portraitaufnahmen macht weiß wieviel Arbeit das ist. Daher ist den Profis jeder Cent zu gönnen ... allerdings gibt es da leider sehr große Qualitätsunterschiede.

Zu Deinem Outfit, ich habe bisher immer mindestens auch gekniet und oftmals auch lang gelegen. Ich würde das Outfit daher lieber darauf ausrichten.

P.S. 1.4/1.8 - 50 ... 85 mm sind Pflicht.


Ja, das ist durchaus eine gerechtfertigte Anmerkung und mir auch bewusst. Normalerweise lehne ich jede Anfrage bzgl. Hochzeitsfotos auch ab, aber in dem Fall gehts halt nicht anders. Ich kenne das Paar seit 10 Jahren und die beiden kennen meine Fotos seit ich angefangen habe zu fotografieren sowie auch Hochzeitsfotos von mir. Sie wissen also was sie erwartet (und ich auch) :)
(und ich fotografiere nicht alleine, diesmal aber wohl als Hauptfotograf).

Wie gesagt, der Tag ist zweigeteilt und vormittags werde ich nicht unbedingt im Anzug herumlaufen sondern mich umziehen. Vormittag blaue oder schwarze Jeans, Polo oder Hemd. Ich denke nicht, dass ich mich bei den Reportagefotos bei der Trauung und der Feier in den Schmutz werfen muss :)

PS: Meine Objektive haben alle eine Blende <2.8 (Ausnahme das 17-40er). 35 1.4 und 85 1.8 werden wohl meine Reportagewaffen werden. Ob an einer oder auf zwei Kameras verteilt weiß ich noch nicht. Die 40D wollte ich eigentlich wegen der begrenzten High-ISO Fähigkeit in den Ruhestand schicken ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre eine einfache Krawattenklammer keine Option?
Ohne Jackett wirkt man zwar nach wie vor nackt, aber praktisch sind diese Dinger ohne Zweifel.
 
Festbrennweiten find ich gänzlich ungeeignet für eine Hochzeit. Willst du bei spontanen Sachen, schnell ein, zwei, zehn Schritte zurüchgehen? Habe bei allen meinen Hochzeitsaufträge viel mit 24-70 und 70-200 gearbeitet und Festbrennweiten nur eingesetzt, wenn ich wusste was kommt, z.B. Ringtausch etc.
 
Wäre eine einfache Krawattenklammer keine Option?
Ohne Jackett wirkt man zwar nach wie vor nackt, aber praktisch sind diese Dinger ohne Zweifel.

Nein, ist für mich leider keine Option. Zum einen besitze ich keine - zum anderen gefallen sie mir nicht sonderlich :)

Mittlerweile sind meine Überlegungen etwas weiter:
Schuhe definitiv die Lloyd mit Gummisohle. Die Rauleder-Boots sind keine Alternative und ich will mich doch möglichst geräuschlos in der Kirche bewegen. Derby mit Ziernähten und Gummisohle ist eigentlich ein Stilbruch, wird aber (hoffentlich) keinem auffallen.

Als weitere Option habe ich jetzt noch folgendes im Auge:
Dunkelblaue Jeans + Sakko + weißes Hemd + weißes EST. Sehr casual, aber das Outfit macht dann wirklich alle Sachen mit. Alternativ zur Jean auch eine blaue Chino - da muss ich erst noch sehen wie das farblich harmonieren würde.




Festbrennweiten find ich gänzlich ungeeignet für eine Hochzeit. Willst du bei spontanen Sachen, schnell ein, zwei, zehn Schritte zurüchgehen? Habe bei allen meinen Hochzeitsaufträge viel mit 24-70 und 70-200 gearbeitet und Festbrennweiten nur eingesetzt, wenn ich wusste was kommt, z.B. Ringtausch etc.

Ich bin mit einer 35er Festbrennweite bisher immer dabei perfekt gefahren ...

Beides richtige Anmerkungen. Was ich verwende hängt dann von den konkreten Bedingungen vor Ort ab (wetterabhängiges Licht in der Kirche, wenig Licht bei der Feier). Für das Shooting vorher nehme ich mir so oder so jede Freiheit heraus - da herrscht auch auch vergleichsweise wenig Stress und ich kann rel. locker wechseln.

Aber zur Beruhigung, was alles in der Tasche landen könnte:
5DMKII, 40D
17-40mm 4.0, 28-70mm 2.8, 70-200mm 2.8, 16mm 2.8 Fish, 35mm 1.4, 85mm 1.8, 105mm 2.8 (ok, letzteres sicher nicht)
430EXII, Sunbounce Pro, Faltreflektor, Funk-Fernauslöser (Reflektor und Fernauslöser für das Shooting am Vormittag)
 
Tja, ich hole das Thema nochmal hoch. Aktuell macht mir zwar das Wetter mehr sorgen als die Kleidung, aber ein zwei Fragen hab ich doch noch.

Heute getest: Manschettenknöpfe und Anzug schränken mich nicht wirklich ein. Dank der kühlen Temperaturen bleibt das Sakko definitv am Mann - damit benötige ich keine Krawattennadel. Das einzige Problem ist die geschichte mit dem hinknien / hinlegen.
Aber da wir bei dem Wetter zu 95% indoor sein werden riskier ich den vollen Anzug. Evtl. werde ich den aber erst später anlegen und zuerst eine dunkelblaue Baumwoll-Chino und ein weißes Hemd tragen (und andere Schuhe).

Was mir mittlerweile gar nicht gefällt sind die Schuhe. In meinen Augen hässlich, aber die einzigen mit Gummisohle. Vor dem Stilmagazin hätte ich mir über sowas weniger Gedanken gemacht.

Im Anhang noch ein Bild von meiner Krawattenauswahl - welche würdet ihr nehmen? Zugegeben, nicht ganz ernst gemeint - ihr dürft aber gerne sagen welche ich gleich zerschneiden sollte ;)

Schwarz, rot gestreift und die "Eckige" fallen natürlich raus. Das ist meine gesamte, sehr bescheidene Sammlung an Krawatten.
 

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